Gezielt wurden in der Agathenstraße/Weidenallee Plakate abgerissen, die zur Erinnerungskundgebung an die Deportation vom Juli 1942 vor der Ganztagsgrundschule Sternschanze einladen. Seit 2019 findet diese Kundgebung jährlich statt. Jetzt wurden erstmals Plakate im Weidenviertel gezielt abgerissen. Also habe ich meinen Nachbarn dazu eine Info in die Briefkästen gesteckt.
Louis Pawellek hatte mir auf einer Veranstaltung im Juni 2025 eine Postkarte von Johanna Rosenberg gezeigt. Als ich sah, dass es eine Deportierte vom Juli 1942 über die Schule Schanzenstraße war, machte ich mir eine Kopie, um eine Nachbarschafts-Info an der ehemaligen Lebensadresse von Johanna Rosenberg zu erstellen und zu verteilen.
Bei einer Recherche in der Hausmeldekartei zur Karolinenstraße 35 erfuhr ich, dass einzelne Schüler, die nicht aus Hamburg kamen, bei den Meiers in der Hausmeisterwohnung bis zur Schließung der Israelitischen Töchterschule am 19. Mai 1942 lebten.
Diese Info habe ich am 30. Juni 2025 in der Hartungstraße um die Hamburger Kammerspiele verteilt. Es geht um einen der Deportierten vom 11. Juli 1942 über die Sammelstelle in der Hartungstraße 9/11. Ich wollte schon immer etwas über Karl Adler schreiben, der er zu den letzten Abgangsschülern der Israelitischen Töchterschule vom 30. Juni 1942 gehörte.
Auch 2025 kommt es zu einer Kundgebung zu den beiden Deportationen vom 15. und 19. Juli 1942 über die Schule Schanzenstraße nach Terezin (Theresienstadt). Seit 2019 wird jedes Jahr mittlerweile daran erinnert. Die Formen sind immer unterschiedlich. Diesmal organisiert die Schule etwas und als Nachbarschaft unterstützen wir es.
Ein weiterer Fall eines am Ende des NS-Regime in Hamburg durch die SS erschossenen Italiener ist jetzt bekannt geworden. Bisher ging es um die Erschießung von Cosimo Guinta am 26./27. April 1944 im Zwangsarbeiterlager am Falkenbergsweg. Jetzt sind zwei neue Fälle, Cero Pappaiani und Paolo Ricchini, im Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg aufgetaucht.
Die Hartungstraße 9/11 war eine Sammelstelle für Deportierte vom 6. Dezember 1941 nach Riga. Von dort sollen sie zur Veterinärstation des Schlachthof in der Lagerstraße 1 gebracht worden sein. Über den Viehbahnhof Sternschanze ging es zum Hannoverschen Bahnhof. Heute ist dort der Sitz der OMR und die Adresse lautet Lagerstraße 36.
Wieder ein zufälliges Ergebnis meiner Recherche aus einem anderen Projekt, wo man einfach hunderte von Namensliste durchliest und sich zufällige Notizen macht.
Zwei Recherchen zu den italienischen Militärinternierten bei STILL und der Stadtreinigung beschäftigen mich seit längerem. Dabei stolpere ich natürlich über andere Stichworte, sei es bei den Quellen oder bei der Klärung von Fakten. Ein Ergebnis ist eine kleine Übersicht zum Umfang des Einsatzes von IMI in Billstedter bzw. Billbrooker Unternehmen.
Mit dem „Porterhaus“ hatte ich mich im Zusammenhang mit der Erinnerung an Filippo Faustinelli 2024 befasst. Jetzt haben Recherchen zu weiteren Namen von Italiener und Franzen aus dem Lager geführt. Ich glaube nicht, dass ich weiteres finde, also habe ich das gefundene aufgeschrieben. Die Italiener waren seit 1941 in Deutschland und zu dem Zeitpunkt keine Zwangsarbeiter, bei den Franzosen muss man davon sprechen.
Auf der Suche nach einem „Zwangsarbeitslager Bullerdeich“ habe ich hunderte von Listen durchgesehen, um das Lager klar zu verorten und weitere Namen aus dem Lager zu finden. Dabei kamen auch vier neue Schreiben von Hamburger Unternehmen zum Vorschein, die IMI in der NS-Zeit einsetzten.
Über die italienischen Militärinternierten bei Dolmar in der Luruper Chaussee 125 in der NS-Zeit hatte ich einen Text geschrieben und an heutige am Standort beheimatete Unternehmen gemailt. Ich habe nur selektiv im Netz nach möglichen Kontakten geschaut, da meine Gesundheit eine Wahrnehmung der verschiedenen Unternehmen vor Ort nicht zuließ.
Meine Recherchen zum IMI-Lager im Hamburger Volksparkstadion habe ich jetzt einmal zusammengefasst. Es lag schon etwas länger bei mir, aber andere Aktivitäten haben mich von der politischen Umsetzung gewissermaßen abgehalten. Es ist einfach eine Ressourcen-Fragen und der Organisation. Jetzt ist von mir nur ein Text herausgekommen.
Bei der Recherche zur Stolperschwelle an die NS-Opfer aus dem KZ Außenlager Spaldingstraße fragte ich mich, ob man den damaligen Eigentümer der St. Georgsburg, die STILL GmbH einlädt? Dazu hatte ich den Sachverhalt selber geklärt, seit wann die Immobilie dem Unternehmen gehörte und dann denn Geschäftsführer zum 12. April 2025 eingeladen. Leider erfolgte keine Reaktion.
Eine Recherche im Hamburger Staatsarchiv führte zu den gesamten Namen der italienischen Militärinternierten, die von Ende Oktober 1943 bis Mai 1945 in der Schule Schanzenstraße leben mussten. Bis August 1944 wurden sie unter Bewachung der deutschen Wehrmacht zur Zwangsarbeit und zurück ins Lager gebracht.
An der Kundgebung am 28. April 2025 zur Erinnerung den Sinto Willi Rosenberg vor dem „Paradieshof“ in der Hamburger Neustadt im Alten Steinweg 11 nahmen heute Nachbarn vor allen aus dem Viertel, Vertreter der beiden Kirchen und weitere Interessierte teil. Holger Artus von der Initiative „Kein Vergessen im Weidenviertel“ sprach über die Lebensstationen von Willi Rosenberg, der in die katholische Michaelisschule am Kleinen Michel wie seine Schwester, Laura, und sein Bruder Martin zur Schule ging.
“Am 28. April 1939 wurde er verhaftet“, so Artus. „Aus diesem Grund wurde das heutige Datum gewählt.” Er wurde verhaftet, weil er angeblich versucht haben sollte, ein Stück Speck und eine Tasche auf dem Großneumarkt Besuchern zu entwenden. „Aus den Unterlagen geht hervor, dass er misshandelt und sein Geständnis erpresst wurde,” so Artus.
„Die Kundgebung findet vor dem heutigen ‚Paradieshof‘, einem der damaligen Lebensort der Familie von Anna Lutz und ihren Kindern, Emilie, Martin, Laura und Willi, statt. Hier gingen sie zur Schule, hier spielten sie vermutlich im Viertel.“ Bewusst sei nicht der Großneumarkt gewählt, da es dort eher um einen Täterort gegangen wäre. “Willi Rosenberg wurde nach seiner Festnahme in die sogenannte Pflegeanstalt Langenhorn eingewiesen, weil er Epileptiker war. Er wurde im September 1943 ins hessische Hadamar verschleppt, wo er am 12. Oktober 1943 ums Leben kam.”
An der Kundgebung nahmen an die 30 Menschen teil. Die zum gleichen Zeitpunkt stattfinden Drehaufnahmen für eine neue Folge der NDR-Serie “Morden im Norden”, mit Ingo Naujoks und Sven Martinek, wurden zeitweilig unterbrochen und konnten den Ausführungen zuhören. Im Nachgang gab es noch nette Gespräche mit Beteiligten des Teams am Drehort.
Am 8. März 1943 wurde Marie Peters aus der Brüderstraße 3 von der Hamburger Kriminalpolizei abgeholt und in den Fruchtschuppen C im Hamburger Hafen verschleppt. An diesem Tag wurden dort über 350 Sinti und Roma festgehalten, um sie am 11. März 1943 über den nahegelegenen Hannoverschen Bahnhof nach Auschwitz zu deportieren.
Am 28. April 2025 möchten wir um 17 Uhr mit einer öffentlichen Kundgebung an den Sinto Willi Rosenberg erinnern. Er lebte mit seiner Mutter, Anna, und seinen Geschwistern in der Hamburger Neustadt. Wir laden Sie herzlich ein, sich mit uns an ihrem damaligen Wohnort, dem heutigen „Paradieshof“ im Alten Steinweg 11, zu treffen.
Heute fand eine Kundgebung vor der Spaldingstraße 162 statt, um eine Stolperschwelle der Öffentlichkeit zu übergeben. Sie erinnert künftig an die über 800 NS-Opfer in dem damaligen KZ-Außenlager. Nach Veranstalter-Angaben waren zwischen 55 bis 60 Personen anwesend.