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Holger Artus

15. Juli 2022
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Ist „Wiedergutmachung“ -„Tätersprache”?

Das Gespräch konnte ich nicht zu Ende führen. Die Person, die auf der Kundgebung am 14. Juli 2022 vor der Bundesstraße 43 einen Zwischenruf zu Ausführungen von mir gemacht hatte, war nach kurzem Austausch mit dem Fahrrad weggefahren. Ich hätte, so meine Wahrnehmung aus dem Zwischenruf, zu positiv von den Wiedergutmachungen gesprochen. Das sei Tätersprache.

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11. Juli 2022
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Eine Einladung an unsere Nachbarn aus der Agathenstraße zum 15. Juli 2022

Heute haben wir wieder eine Nachbarschafts-Info zur geplanten Kundgebung am 15. Juli 2022 auf dem Schulhof der Ganztagsgrundschule Sternschanze in unser Wohnstraße, der Agathenstraße, verteilt. Ihn dem geht es im neue jüdischen Bewohner/innen aus der Agathenstraße, die im Juli 1942 deportiert wurden und eine Mail über eine der ersten Bewohnerinnen des einstigen Nanny Jonas-Stifts, Clara Barasch.

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9. Juli 2022
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Mal klappt es, mal nicht – aber es lohnt sich, es immer wieder zu versuchen

Wenn es bei uns im Viertel um die Verlegung oder Finanzierung der Stolpersteine geht, bemühe ich mich. Sei es eine Info nach der Verlegung oder die Einladung zu einem Treffen an einem verlegten Stein. Ab und zu versuche ich auch, Menschen zu gewinnen, ob sie sich eine Finanzierung vorstellen kann. So im Fall der Familie Zlatner, soweit sie bis 1939 nicht fliehen konnte. Mal klappt es , manchmal auch nicht. Eine Erwartungshaltung habe ich nicht, es sei, es geht um ein konkretes Projekt. Manchmal bin ich enttäuscht, dass gar keiner reagiert, aber auch überrascht, dass da plötzlich jemand sagt: „Wir übernehmen.“ Meisten mache ich das so, dass ich die Geschichte der NS-Opfer, soweit ich es mit Bordmitteln bewerkstelligen kann, aufzuschreiben und zu erzählen. Sie landet in den Briefkästen oder im Mail-Eingang, so auch in diesem Fall. Es hat diesmal funktioniert.

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8. Juli 2022
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Eine weitere Form der Öffentlichkeitsarbeit zum 14. und 15. Juli 2022

Es ist eher das klassische Vorgehen in der Öffentlichkeitsarbeit: Kurz vor der Aktivität gibt es noch eine Presse-Info, wissend dass ich die Geschichte nur unterbekomme, wenn ich mich persönlich darum bemühe. Aber es geht mehr um das „durchziehen“ der Gesamtaufgabe. Manchmal gibt es den Zufall, manchmal ist es ein Merkposten und machmanchmal eine Erinnerung. Der Grundweg ist aber der Dialogaufbau mit der Nachbarschaft, die Web-Seite, Social Media und eben die Info an die Medien.

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5. Juli 2022
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Rosa Stern, Schlüterweg, Haus 6

Heute habe ich im Grindelhof 81 und im Schlüterweg zwei Infos über eine ehemalige Nachbarin verteilt, die über die Bundesstraße 1942 nach Theresienstadt/Terezin in der CSR deportiert. Es gibt eine umfassende Biographie über sie auf den Stolperstein-Seite. Ich wollte den Nachbarn etwas über sie erzählen, verbunden mit der Absicht, sie auf die Kundgebung am 14. Juli 2022 vor der Bundesstraße 43 hinzuweisen. Den Schlüterweg gibt es heute nicht mehr, die Adresse lautet Rothenbaumchaussee 101/103.

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4. Juli 2022
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Weitere Stolpersteine vor dem Kleinen Schäferkamp 32 verlegt

Die jüdischen Stift-Wohnungen im Kleinen Schäferkamp 32 wurde, wie andere jüdische Stifte, von den Nazis für die Organisation ihrer Massendeporationen genutzt und so genannte Judenhäuser daraus gemacht. In einer Wiedergutmachungsakte lass ich das Wort eines Richters, der von kleinen Gettos sprach. Von hier aus ging es zu den Sammelstellen wie die Schule Schanzenstraße. Am 4. Juli 2022 wurden jetzt drei neue Stolpersteine für Lina, Rudolf und Ester Bähr verlegt. Was ich in Erfahrung gebracht hatte über die drei, habe ich niedergeschrieben und in die umliegenden Briefkästen gesteckt.

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3. Juli 2022
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Ein Stolperstein für Olga Spiro liegt jetzt vor dem Schröderstiftweg 20

Ein Stolperstein wurde jetzt für Olga Spiro vor dem Schröderstiftsweg 20 verlegt. Sie wurde am 15. Juli 1942 über die damalige Schule Schanzenstraße nach Theresienstadt/Terezin deportiert. Am 15. Juli 2022 findet aus Anlass des 80. Jahrestag dieser Deportation auf dem Schulhof der heutigen Ganztagsgrundschule Sternschanze eine Kundgebung statt. Hier meine Info an die Nachbarschaft dieser kleinen Straße.

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2. Juli 2022
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Betr.: Elisabeth Menke, Laufgraben 27

Vor dem Laufgraben 37 wurde ein neuer Stolperstein verlegt, für Elisabeth Menke. Kurz vor ihrer Deportation am 6. Dezember 1941 nach Riga musste sie in diesem so genannten Judenhaus leben. Das 1884 errichtete Gebäude wurde von den Nazis dazu umgewandelt, um die Verschleppung der jüdischen Menschen besser organisieren zu können. Später bezeichnete man diese Häuser auch als kleine Gettos.

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30. Juni 2022
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Über die „Berthie und Rudolph Philipp Stiftung“

Was für eine beeindruckende Frau, die den Holocaust überlebte. Nach 1945 musste sie bis 1959 um ihre Wiedergutmachungsansprüche kämpfen. Aufrecht argumentierte sie und war nicht einverstanden mit billigen Kompromissen. Aus dem Erlebten sah sie eine Pflicht, es nicht vergessen zu lassen. Den größten Teil ihrer erkämpften Wiedergutmachung steckte sie in die Gründung in eine Stiftung, die „Berthie und Rudolf Philipp-Stiftung“. Bis heute setzt sie den Zweck der Gründung um, armen Musiker mit Wohnungen zu helfen.

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29. Juni 2022
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Berthie Philipp, Isestraße 51/52

Zu einzelnen NS-Opfern, die am 14. Juli 1942 vom „Judenhaus“ in der Bundesstraße 43 nach Theresienstadt/Terezin deportiert wurden, habe ich die heutigen Mieter:innen an den verschiedenen Lebensorten der Opfer eine Info in die Briefkästen gesteckt. Hier ging es um die Isestraße 51/52, in denen Berthie und Rudolph Philipp wohnte. Er starb 1936 im hohen Alter. Sie wurde deportiert, hat aber überlebt.

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29. Juni 2022
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Stationen von Berthie Philipp, z.B. Schlüterstraße 44

Zur Aktivität vor der Bundesstraße 43 am 14. Juli 2022 gehört, über einzelne NS-Opfer etwas mehr zu erzählen, wo es Angehörigen-Bezüge von mir gibt. Die Unterlagen von Berthie Philipp sind sehr spannend, da sie überlebt hat. Dabei überließ sie es nicht den Anwälten, in ihrer juristischen Sprache die Dinge zu erzählen, sondern sie hat sich von einem Standpunkt eingemischt, der sich nicht an der „herrschenden Meinung“, sondern ihre Kriterien als Opfer. Hier das Info:

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27. Juni 2022
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Betty Worms, Hein-Hoyer-Straße 63

Zur Vorbereitung, aber weniger zur Werbung zu den beiden Kundgebungen am 14. Juli 2022 vor der Bundesstraße 43 und am 15. Juli 2022 auf dem Schulhof der Ganztagasgrundschule Sternschanze gehört eine Serie von kleinen Erzählungen. Es sind Infos über einzelne NS-Opfer, die in den Straßen verteilt werden bzw. wurden, in denen sie einst gewohnt hatten. Sie alle wurden über die Bundesstraße 43 deportiert. Hier die zweite zu Betty Worms, die erste war zu ihrer Zwangsarbeit 1938/1939 in der Nähstube in der Rosenallee 11.

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27. Juni 2022
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Einladung zum Erinnern: Am 28. Juni 2022 um 18 Uhr vor Rosenallee 11

Am 28. Juni 2022 findet eine weitere Aktivität anlässlich des 80. Jahrestages der Deportation über die Schule Schanzenstraße statt. Diesmal findet sie vor der Rosenallee 11 im Hamburger Münzviertel statt. Daran beteiligt sich die Stadtteilinitiative Münzviertel zusammen mit uns. Hier unser Aufruf:

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27. Juni 2022
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Über die NS-Nähstube in der Rosenallee 11 für jüdische Frauen

Eine langjährige Bekannte von mir empörte sich, dass ihre Großtante, Betty Worms, vom NS-Wohlfahrtsamt Ende 1938 gezwungen wurde, in einer Nähstube zu arbeiten, die sich in der Rosenallee 11 befand. „Warum haben sie diese alte und kranke Frau gezwungen, mehrere Tage in der Woche von ihrer Wohnung in der Kielortallee zum Hauptbahnhof zu fahren? Erst als sie sich den Arm gebrochen hatte, endete das. Das war doch Absicht des NS-Regimes, so mit jüdischen Frauen umzugehen.”

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21. Juni 2022
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Eine Info für die Mieter:innen in der Curschmannstraße 11

Zum 80. Jahrestag der Deportation jüdischer Menschen über die Schule Schanzenstraße im Juli 1942 sollen verschiedene Geschichten zu den einzelnen NS-Opfer an deren damaligen Wohnadressen verteilt werden. Die Absicht ist, die Nachbarschaftsbriefe auf die verschiedenen Blog zu stellen und eben in den Briefkästen der heutigen Nachbarn zu verteilen.

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