Ein Text für ein KBR Info des Berliner Verlages 2015/2016.Es sollte die Tiefe der Veränderungen in verschiedenene Bereichen darstellen. Ich habe die IT genommen, in den anderen Bereichen gab es zu viele Sichtweisen, um den Prozess für die Arbeitnehmer/innen beschreiben zu können.
Wir wollen euch regelmäßig über das Thema des Umbaus der Reaktionen und der geplanten Kooperation in den Verlagsbereichen in Berlin informieren. Unser Gegenstand sind die Folgen für die Arbeitnehmer/innen, deren Tätigkeiten und Beschäftigung. Heute eine Info zu den möglichen Folgen des Umbaus in der IT der DuMont Mediengruppe und für die Kolleginnen und Kollegen der DuMont Systems Berlin, unserer IT, aber auch für alle Anwender in der Mediengruppe Berliner Verlag.
DuMont stellt seine IT grundlegend neu auf, nicht nur in Berlin
Mit dem Projekt “Relocation”, dem Umzug von der Karl-Liebknecht-Straße in die Alte Jakobstraße am Berliner DuMont-Standort kommt es zu einer grundsätzlich neuen Aufstellung auch der IT in Berlin. Wir gehen davon aus, dass sich im Zusammenhang mit dem Umzug die IT von DuMont insgesamt auch neu aufstellt. Sprich, es werden weitere Dienstleistungen entweder fremdvergeben oder zentralisiert und über Köln angeboten. Der Treiber für diese Veränderung ist die Absicht, in der DuMont Systems die Kosten insgesamt zu reduzieren. So gab es kürzlich eine betriebsbedingte Kündigung bei DuMont Systems in Hamburg. Die IT als technischer Prozess wird weiter standardisiert und als kleine Häppchen (Pakete) eingeteilt, die man bestens auch anderweitig vergeben kann. Je höher die Standards, umso weniger standortbezogenene Lösungen, die wieder Arbeitskräfte in der IT wie auch in einem Verlagsprozess binden könnte. Bis 2010 hatte jeder Standort von DuMont sein eigenes Rechenzentrum, mit der Bildung von DuMont Systems 2011 wurde die Rechenzentren an den Standorten im Prinzip abgeschafft und in Köln ist das zentrale Rechenzentrum. Jetzt kommt es dazu, dass man sich im Bereich der Verlagsanwendungen, also Anzeigen und Vertrieb, vom Betrieb seines Rechenzentrums trennt und diese Leistung fremdvergibt.
Wegen der Kooperationspläne will keiner was zur gemeinsamen IT-Strategie sagen
Bezüglich der Auswirkungen der Zusammenarbeit von Verlagsbereichen der Berliner Morgenpost, Berliner Verlag und Tagesspiegel hält man sich bedeckt, da es heute ein Verbot dieser Zusammenarbeit nach dem Gesetz (GWB – Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) gibt. Das soll sich aber mit dem 1. Januar 2017 ändern. Zum anderen sind es drei Unternehmen, die ihrerseits ihre Planungen abschließen müssen. Jede Information die nach außen dringt, führt zu Aufregung. Das ist das, was man tunlichst aus DuMont-Sicht vermeiden will. Auch aus diesem Prozess wird sich ergeben, wozu man DuMont Systems in Berlin noch benötigt. Der Kernprozess ist aber die „Neuaufstellung“ der IT von DuMont, um Kosten zu senken und die bisherige IT-Strategie anzupassen.
Verlagsanwendungen von DuMont sollen an Madsack technisch vergeben werden
Bisher war die DuMont Systems in Berlin mit seinen Mitarbeiter/innen unter anderem für die Betreuung der Verlagsprogramme in Berlin zuständig. Die Server dafür stehen bereits nicht mehr in Berlin, sondern im Kölner Rechenzentrum. Mit der Einführung von Vi&Va, dem neuen Programm für die Anzeigen und den Vertrieb, einem Angebot der Mediengruppe Madsack werden keine Server dafür mehr bei DuMont benötigt. Diese Entwicklung wird auch bei andere Produkten von DuMont sicher weitern voranschreiten, sodass in Zukunft vielleicht auch keine Rechenzentren in Köln und Halle mehr gebraucht werden. Für die User ist dies nicht sichtbar. Es heißt aber, Daten die sie an ihren PC verarbeiten, liegen auf Servern die auf der ganzen Welt stehen können. In Ländern mit anderen Datenschutzbestimmungen als hier in Deutschland. Für die DuMont Systems heißt das Arbeitsplatzabbau.
Hilfe bei mobilen Endgeräten – was wird daraus?
Eine andere Aufgabe der Kollegen ist die Unterstützung bei der Einrichtung und dem Betreiben mobiler Endgeräte wie Telefon oder Tablet. Gerade in einer Zeit, in der die Bedeutung der digitalen Transformation von DuMont beschworen wird ist uns unklar, wer in Zukunft vor Ort Hilfestellung geben wird. Eine „Fernbetreuung“ aus Halle oder Köln wird hier nicht wirklich weiterhelfen können.
Die gesamten Fragen des Netzwerks werden heute durch Köln bestimmt, zwei Kollegen aus Berlin sind aber im Netzwerkteam. Die Leitung des Client-Server-Managements ist ebenfalls in Köln angesiedelt. Zu diesem Team gehört aber auch ein Kollege aus Berlin. Die Arbeit dieses Teams besteht unter anderem in der Bereitstellung von Updates für alle PCs. Wir Kolleginnen und Kollegen bemerken das bei der Aktualisierung der Software auf unseren PCs.
Hilfe, mein PC geht nicht mehr!
Für die Hilfe bei den täglichen Problemen mit dem PC, wie z.B. Fragen zu Excel, Word oder Outlook, Hilfe bei Hardwareproblemen oder auch Hilfe bei Umzügen ist der Service Desk zuständig. Der Service Desk ist bisher dezentral aufgebaut. Auch hier ist eine Zentralisierung in Köln angedacht. Hiervon sind in Berlin 3 Kolleginnen und Kollegen betroffen. Auch hier könnten deren Arbeitsplätze in Gefahr sein. Für jeden von uns kann dies bedeuten, dass es Hilfe gibt nicht mehr vor Ort gibt, sondern nur noch anonym per Fernzugriff. Eine kleine Änderung, man redet nicht mehr mit seinem vertrauten Kollegen aus der IT, sondern jemand schaltet sich auf den Rechner, um das Problem zu verstehen und zu lösen.
Zukunft der Telefonie
Bisher gibt es in Berlin eine eigene Telefon-Anlage. Seit langem wurde hier nicht mehr investiert. Hier läuft aber nach unseren Informationen ein Projekt, die Telefonleistung vom Eigenbetrieb (der Telefon-Anlage) zu ändern. Das heißt, dass in Zukunft entweder eine andere Telefon-Anlage innerhalb von DuMont genutzt wird (Halle oder Köln) oder aber auch dass diese Leistung an eine Fremdfirma vergeben wird. Auch hier sind somit Arbeitsplätze in Gefahr.