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Holger Artus

Gesellschafter tagen in Berlin und reden über Stellenabbau

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Am 10. Juli 2008 finden von 9 bis 17 Uhr die Gesellschafterversammlungen der verschiedenen deutschen Mecom Gesellschaften im Gebäude des Berliner Verlages statt. Der Reigen beginnt mit der Netzeitung um 9 Uhr und endet mit dem Berliner Verlag um 17 Uhr. Auch die Gesellschafter der MOPO tagen nach unserer Einschätzung an diesem Tag in Berlin. 

Bisher drückt sich Herr Depenbrock noch um eine klare Ansage über den Inhalt seiner Pläne,   spricht davon, dass noch nichts beschlossen sei. Nach Informationen des MOPO-Betriebsrates ist für uns eine Personalreduzierung auf nur noch 85 Ganztagskräfte zum 31.12.2008 geplant. In der gesamten Gruppe sollen rund 20 Prozent der Stellen abgebaut werden, auf der Betriebsversammlung im Berliner Verlag sprach Depenbrock vergangene Woche von insgesamt 180 Stellen. Der TIP, das Stadtmagazin der Mecom Gruppe in Berlin soll sogar um 25 Prozent (!!) der Stellen reduziert werden, 17 Arbeitnehmern soll hier gekündigt werden. Aktuell redet man allen Ernstes darüber, die renommierte Netzeitung personell zur Hälfte oder auch komplett abzubauen. Auf jeden Fall ist das dann auch das Ende der neulich noch als letzter Wahrheit verfolgten „Online-Offensive“ des Konzerns. 

Es gibt einen aktuellen Etat für alle Unternehmen, darin sind bestimmte Rendite-Ziele festgeschrieben. Keines dieser Ziele ist gleich, im Durchschnitt der Gruppe sind es aber rund 18 Prozent. Auch hier betreibt Herr Depenbrock ein Verwirrspiel und dementiert die Zahl schon mal, um sie an anderer Stelle zu bestätigen. Sein Problem: Alle hier auf unserem Rücken erwirtschafteten Ergebnisse werden nach London abgeführt, um dort die Finanznot des Mecom-Konzerns zu lindern. Für eine solide und zukunftsorientierte Unternehmensführung ist so keinerlei Raum. Doch die deutschen Gesellschaften werden die ihnen vorgegebenen absurd hohen Profit-Erwartungen nicht erfüllen können. Dies setzt Depenbrock unter massiven Druck – er muss Ziele umsetzen, die nicht einmal seine eigenen Führungskräfte verstehen oder unterstützen. 

Wir werden uns in die Debatte über die Zukunft der MOPO aktiv einmischen, bevor es wie im TIP heißt, wir haben beschlossen und bedauern, aber … Nicht weniger, mehr Personal ist angesagt, um die Produktion (!) der Zeitung zu gewährleisten. Daher rufen wir alle MOPO-Beschäftigten zu einer Protestaktion vor dem Verlagsgebäude am Donnerstag, den 10. Juli 2008 um 12 Uhr. Zur gleichen Zeit werden die Belegschaft des Berliner Verlages, des TIP und der Netzeitung ihrerseits vor dem Berliner Verlagshaus demonstrieren. Es ist entscheidend wichtig, jetzt unsere Entschlossenheit zu zeigen: Sollte Herr Depenbrock nicht von seinen Plänen völlig abrücken, muss er mit unserem harten Widerstand rechnen. In diesem Zusammenhang haben die Gewerkschaften ver.di und DJV ihn bereits zu Tarifgesprächen aufgefordert. 

Die Beschäftigten in Hamburg und Berlin melden sich zu Wort!
Kommt am Donnerstag, den 10. Juli 2008 um 12 Uhr vor die MOPO! 

  • Stopp des Sparprogramms
  • Keine betriebsbedingten Kündigungen
  • Investitionen in die Mannschaft der MOPO und in die Online-Aktivitäten, in Hamburg wie Berlin

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