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Holger Artus

Wir wollen eine Zeitung machen und sie verkaufen können – Lassen Sie uns in Ruhe, Herr Depenbrock!

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Es sollte auch in der MOPO zu einem erheblichen Personalabbau kommen. Wir setzen darauf, dass Josef Depenbrock, unser ehemaliger Gesellschafter, Chefredakteur und Geschäftsführer und zum damaligen Zeitpunkt Chefredakteur und Geschäftsführer im Berliner Verlag eine Auseinadersetzung in Hamburg und Berlin mit beiden Redaktionen nicht durchhält, dass er bei uns zu erst den Rückzieher macht. Das ist aufgegangen.

Der MOPO geht es seit Jahren gut, es werden Spitzenergebnisse eingefahren. Den Gesellschaftern der MOPO genügt das nicht. Sie wollen dieses Jahr an die 5 Mio. Euro Gewinn (EBITDA) erzielen. Letzte Woche ist bekannt geworden, dass für die deutsche Mecom Gruppe insgesamt 150 bis 200 Stellen noch in 2008 abgebaut werden sollen. Davon ist auch die MOPO betroffen. Damit droht eine erneute Auseinandersetzung um den Personalabbau.  Der MOPO-Betriebsrat stellt fest: Wer die Ergebnisse vom April 2008 korrigieren will, muss mit unserem Widerstand rechnen.

Für den Betriebsrat stellt sich die Lage so dar: Es gibt einen geltenden Etat 2008, der den Abbau von 16 Stellen vorsah. Diese Zahl kam noch vom ehemaligen Geschäftsführer Frank Willers. Nach unseren April-Aktionen hatte es Veränderungen in der Personalplanung gegeben: Im Verlag sollten keine weiteren Kündigungen nach denen von Klaus-Dieter Krieger und Claudia Bonvie mehr erfolgen. Man wolle am „Einsparungspotential“ mit der Einführung des Redaktionssystems festhalten. Das heißt: Archiv (3) und Belichtungssteuerung (2) stehen weiter zur Disposition. Herr Depenbrock hatte aber auch im April 2008 Zusagen gemacht und damit wohl gehofft, dass erst einmal Ruhe einkehrt. Doch nur drei Monate später macht er jetzt schon wieder eine Rolle rückwärts und nimmt einen erneuten Anlauf, Arbeitsplätze in der MOPO  abzubauen. 

Doch damit nicht genug: Neben dem laufenden Etat 2008 diskutiert man jetzt in Berlin so genannte „ergebnissichernde“ Maßnahmen, da die völlig überzogenen Renditezahlen nicht erwirtschaftet werden können (für die MOPO soll eine Rendite von über 20 % erreicht werden). Dabei ist Hektik angesagt, denn am 20. August 2008 wird das Halbjahresergebnis der Mecom Group in London vorstellt. Bis dahin muss alles stehen. Vor diesem Hintergrund muss man auch die Zahl 150 bis 200 verstehen. Das europaweit etwas bei Mecom passiert, kann man dabei daran festmachen, dass in der niederländischen Wegener Gruppe 395 bis 465 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Wegener ist in den Niederlanden die größte Zeitungsgruppe mit (noch) rund 4.000 Beschäftigten.

Wir haben die Nase voll! Wir wollen hier erfolgreich eine Zeitung machen und sie verkaufen. Dabei müssen die Arbeitsbedingungen ein Produkt möglich machen, dass den Lesern gefällt. Wir wollen nicht jedes Quartal-, Halbjahr- und Geschäftsjahr von Restrukturierungsplanungen verfolgt werden und immer neuen Sparzwängen zugunsten immer höherer und immer gierigerer Renditeforderungen aus London ausgesetzt werden. Denn hier vor Ort sind alle die Leidtragenden: wir MOPO-Mitarbeiter, unsere Kunden und die Leser. 

Am 3. Juli 2008 ist Herr Depenbrock in Hamburg. Wir sind gespannt, ob er sich uns Beschäftigten stellt und dann erklärt: Alles Lüge, was die Betriebsräte da schreiben. Für uns ist klar: Stopp JEDEM Restrukturierungsplan, GAR KEIN ABBAU von Arbeitsplätzen in der MOPO  – und auch nicht in der deutschen Gruppe. 

Lassen Sie uns doch endlich in Ruhe unsere Zeitung machen, Herr Depenbrock.

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