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Holger Artus

Wären die Hamburg 1944 ohne die Zwangsarbeiter erfroren?

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Eine Mitteilung des Vereins„Vereinbarung der am Kohlehandel Beteiligten e.V.“ an das Gauarbeitsamts Hamburg aus dem September 1944 belegt, dass rund 300 italienische Militärinterierte von 121 Unternehmen im Bereich des Kohletransports in der Stadt eingesetzt wurden.

Die Übersicht macht deutlich, dass die verschiedenen Kohlehändler und Unternehmen in allen Hamburger Stadtteilen italienische Zwangsarbeiter beschäftigten. Es waren lokale Kohlehändler, aber vor allem waren es die Unternehmen, die diesem Verein angehörten, um die Energieversorgung durch Zwangsarbeiter zu sichern. Bewusst greife ich zwei Unternehmen aus dem Kontorhausviertel heraus. So die Krupp Reederei und Kohlehandel aus dem Hamburger Kontorhausviertel mit Sitz im Chilehaus B, II. Stock oder Julius Lübeck, ebenfalls mit Sitz im Chilehaus B, V. Stock.

Zählt man die italienische Zwangsarbeiter in den weiteren Energieversorgungsunternehmen Hamburgs dazu, so die Hamburger Elektrizitätswerke (140) und die Hamburger Gaswerke (145) hinzu, so waren fast 600 der italienische Militärinternierte im engeren Sinne in diesem Sektor eingesetzt. Bei der HEW und der HGW waren auch Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus anderen Ländern eingesetzt worden.

In Hamburg waren von September 1943 bis Mai 1945 über 13.500 italienische Militärinternierte in Hamburger Firmen eingesetzt worden. Bisher belegt sind rund 600 Unternehmen.

Anfang September hatte der so genannte NS-Reichstatthalter von Hamburg, Kaufmann, von 25.000 italienischen Kriegsgefangenen gesprochen, die in Hamburg eingesetzt werden sollten.

Später wurden Lager für 15.500 geplant, aber nicht alle wurden belegt oder später wieder aufgehoben. Bis Juli 1945 waren alle italienischen Militärinternierten über den Bahnhof Dammtor zurück nach Hause gebracht worden.

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