Der Kauf der MOPO im November 1999 durch Frank Otto (66,6 Prozent) und Hans Barlach (33,3 Prozent) war die Lebensrettung der MOPO. Frank Otto leitete eine Unternehmensentwicklung ein, die für 15 Jahre Gewinne bedeutete. In den letzten Jahren der SPD und den ganzen Jahren von G+J schrieb die MOPO tiefrote Zahlen. Das Management um Frank Otto brauchte sieben Monate, um die Erfolgsgeschichte zu starten. Auch wenn die MOPO unter DuMont noch einige Jahre Gewinne schrieb, änderte sich das im Prinzip mit dem Eigentümerwechsel. Das Satz, wir müssen die MOPO aus der Unternehmensgruppe G+J entflechten, bedeutete massive Kosteneinsparungen bei uns in der Griegstraße.
Es musste kein Vorstandsbereich mit Millionen DM mehr bezahlt werden, es musste keine Zwanhsdeckungsbeitrag für den Konzern geleistet werden und deren Finanzierungsstrategie ihrer Konzerntechnik, eine sechsköpfige Chefredaktion mit ihren üppigen Gehältern gab es nicht mehr. Man konzentrierte sich als Gesellschafter auf das operative Geschäft auf Basis eines Planes. Dazu gehrte die angefangenen Sanierung unter G+J/Dr. Buchholz, aber vor allem die Neuaufstellung und die Entwicklung auf weitere Geschäftsfelder. Hätte man sie fortgeführt, die MOPO würde auch jetzt noch besser, weil breiter aufgestellt, bestehen. Es gab sogar eine Expansionstrategie. Allerdings, es gab auch immer eine Exit-Strategie von Otto. Kaufen, um zu verkaufen. Der Versuch, die MOPO in den Bestand der Kieler Nachrichten zu integrieren, war ein genialer Schritt, fand ich. Man erweiterte sich Richtung Norddeutschland. Hans Barlach hatte ein Vorkaufsrecht, was er nutzte. Zu erste ein Drittel, dann verkaufte er auch das andere Drittel an Hans Barlach bzw. Josef Depenbrock, der mit der Übernahme der Otto-Anteile 10 Prozent bekam. Gerne erinnere ich mich Frank Otto und seinem Management. Unvergessen die Bereitschaft von Frank Otto als Gesellschafter, 2002 auf einer Kundgebung gegen die Irak-Krieg der USA und Englands, in der Mittagspause draußen vor der Griegstraße, dem damaligen Standort der MOPO zu sprechen. Mit Hans Barlach und Josef Depenbrock ging es wieder nur um die Rendite, sie wollten sparen, wo sie konnten, um das Geld für sich zu kassieren und in andere Projekte zu investieren. Dazu gehörte später der Häuserkauf von den Osmanis. Unter Frank Otto wurde in den Relaunch und den Umbau des Hauses große Mittel gesteckt, unter Josef Depenbrock wurde alles abgebaut, was Investitionen ins Neugeschäft und die Zukunft war. Er war es, der mopo.de von der Redaktion getrennt hatte und alles um den Auftritt herum abbaute. Mit 24 Mio. € machten Hans Barlach und Josef Depenbrock beim Verkauf an VSS/Mecom das Geschäft ihres Lebens. An der MOPO konnte man verdienen, dass haben beide, Frank Otto und Hans Barlach, bewiesen. G+J und DuMont konnten es nicht. Ihnen ging es nicht um die MOPO.
Hier meine Rückblick auf die MOPO-Geschichte in den Jahren 2000-2005