Die Funke Mediengruppe bestätigt jetzt auch, dass sie Gespräche mit der DuMont Mediengruppe über den Kauf von mopo.de führen. Aus kartellrechtlichen Gründen sei ein Kauf des gesamten Unternehmens nicht möglich. Der DuMont-Vorstand hatte am Montag davon gesprochen, dass man nach einer kartellrechtlichen Lösung suche. Noch-Kommunikationschef der Funke Mediengruppe, Tobias Korenke, verweist anlässlich der heutigen Protest-Aktion vor dem Hamburger Standorts des Unternehmens darauf, dass dies in seinen Augen an einem falsche Ort erfolgt. Nach seiner Meinung müsste man vor DuMont protestieren (“wer ist verantworlich für eure Misere?”).
Seit einer Woche demonstriert die MOPO- Belegschaft vor DuMont. Ganz Hamburg hat das Thema aufgegriffen, in einer Art und Weise, wovon DuMont nicht geträumt hätte, dass sie so in der Kritik stehen. Selten hat eine Mediengruppe so viel auf die Ohren bekommen wie DuMont in Hamburg.
Auch in Halle waren die Beschäftigten nach dem Verkaufsankündigung der Mediengruppe Mitteldeutsche Zeitung wütet auf DuMont und war einfach nur enttäuscht, was für ein Verein DuMont ist. Seit Februar 2019, der Veröffentlichung zu den Verkaufsabsichten (“Portfolio-Bereinigung”) von DuMont steht die Mediengruppe öffentlich in der Debatte und Kritik. DuMont und Kommunikation, das bleibt ein Problem.
Die Proteste und Aktivitäten haben gestern DuMont und heute Funke dazu gezwungen, die Verkaufsgespräche zu bestätigen. Natürlich stört beide, dass sie eine kleine Mannschaft getrieben hat, während sie bisher immer ihr Blabla von sich gegeben hatten.
In ihrer heutigen Rede sagte die MOPO-Betriebsratsvorsitzende, Nina Gessner: “Wir fordern von DuMont als Eigentümer der Morgenpost auf, die publizistische Einheit zu erhalten.” Zu Rolle der Funke Mediengruppe sagte sie: “Funke würde mit der Einverleibung von mopo.de zum einen Mitkonkurrenten auf dem Hamburger Pressemarkt einfach ausschalten. Der Lokaljournalismus würde zum anderen eine weitere Schwächung erfahren.” Da auch der Betriebsratsvorsitzende des Hamburger Abendblatt sich von der journalistische Seite dem Thema eines möglichen Kaufs von mopo.de genährt hatte, macht die verantwortungsbewusste Haltung der Betriebsräte deutlich. Journalismus ohne Redakteure/innen geht nicht. Beide Betriebsratsvorsitzende/n machen dies in ihren Reden deutlich, dass sie für die Arbeitsplätze kämpfen.
Beide betonten darüber hinaus, dass es um die Transformation der Gattung Print geht, die bei der MOPO durch das Vorgehen von DuMont extrem gefährdet ist.
Statt die MOPO als Ganzes verkaufen, hat sich DuMont entschieden einen anderen Weg zu gehen. Es wird ein Teil verkauft, dagegen weht sich die Belegschaft. Aber nur weil der eine, Funke, jetzt einen “home run” macht, soll man nur den Verlierer ins Visier nehmen? DuMont bleibt das Übel bei der Existenzkrise der MOPO. Es gibt Alternativen. Ein Asset-Deal ist es nicht.