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Holger Artus

Weitere Zeitungsdruckereien werden geschlossen

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Der Umfang an geschlossenen Zeitungsdruckereien ist noch überschaubar. Vieles wurde in den letzten Jahren über Optimierungsprozesse in den Druckerei, also Personalabbau und Umverteilung von Arbeitseinkommen zu Gunsten der Unternehmen, geregelt. Maschinen wurden stillgelegt, personelle Besetzungsregelungen abgebaut und die Tarifbindung verlassen. Dies erfolgte in den vergangenen Jahrzehnten in der Regel immer über eine Ausgliederung und im Zusammenhang mit einem Invest in neue Technik. <

Für die Betroffenen Arbeiter in der Druckerei und in der Weiterverarbeitung oder dem Versand ist die Schließung Ankündigung eine bittere Pille. Man möchte Ihnen zurufen: Jetzt aber feste die Kante zeigen. Doch das wird nicht einfach passieren. Denn wo geht die Reise hin? In ein bitteres Ende, wo sich jetzt viele Fragen, wie geht es weiter, wovon werde ich künftig meinen Lebensunterhalt bestreiten. Protesthaltung bedingt immer auch, das man gemeinschaftlich aufgestellt hat und eben über die Haltung betrieblich diskutiert hat. Vor dem handeln, dem organisieren kommt das „wir“. Man muss sich seiner Optionen bewusst sein und darüber gesprochen haben. Gebeugt ist es immer schwer.

Das verdi bei den letzten Betriebsratswahlen so gut wie gar nicht mehr im Betriebsrat vertreten ist, hat nur wenig mit den Personen zu tun, sondern dürfte eine Vorgeschichte haben. Nicht von Personen, sondern wie sich ver.di zu den Veränderungsprozessen im Zeitungsbereich verhält und welche Schlussfolgerungen man für die aktuellen Lagen zieht, aber auch für die Zukunft.

Was müssen die Arbeitgeber denn noch sagen über die Zukunft der gedruckten Zeitung. Sie wird nicht mehr wachsen. Es kommt zur Übernahmen von Zeitungen, kleinauflagige Titel im Wettbewerbsgebieten sind gefährdet. Es wird zu Zeitungseinstellungen in den kommenden Jahren kommen. Das wird sich auch auf die Druckereien auswirken. Nichts Neues? Ja, aber es ist jetzt eine neue Dimension und ein historischer Wandel.

>Wie darauf einstellen? Oder sogar einfach ignorieren, dass künftig mehr passiert? Allein, man würde anfangen, diese Frage zu diskutieren, dass man seine Strategie neu bestimmt sollte. Aus allen Abwehrkämpfen bei Druckereischließungen wissen wir, dass sich der Streit im “Jetzt” lohnt, wenn wir auch wissen, wo die Reise insgesamt hingeht. Natürlich bleibt auch immer das einfache Handwerk. Darüber müsste man eigentlich nicht mehr reden, aber wer genauer hinschaut, das auch dass nicht mehr funktioniert. Und wenn es nur um die Moral derer geht, die am Boden lagen. Macht man das nicht, dann muss man im Osten besonders die Augen machen: hier gibt es eine rechte Alternative.

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