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Holger Artus

Kuba besuchen – im Oktober 2015

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Im Oktober 2015 fuhren wir für zwei Wochen nach Kuba, von Havanna mit dem Taxi quer durchs Land nach Santiago de Cuba und nach Holguim. Ein mitreißendes Land, dass aber auch zum Widerspruch (im Wort) herausfordert. Wie fasziniert fand ich es, dass es auch in der letzten Ecke Strom gab, kein Müll sich stapelte oder überhaupt. Keine Elend lag am Straßenrand oder kloppte sich – bis auf einen Taxifahrer – um die Touristen, dass erste Recht zu betteln. Aber ein armes Land, das seit 1962 unter der Blockade des US-Imperialismus leidet und seit den 1990er Jahre unter den Zusammenbruch der sozialistischen Staaten. So gibt es kein ernsthaftes Bahnnetz, es fehlt an Geld und Ersatzteilen. Es scheint so zu sein, dass sich die Kubaner das Land sind, wo man sich alles repariert, wenigstens den Versuch. Ich habe sehr stolze Kubanerinnen und Kubaner gesehen.

Gefühlt war für mich der Aufenthalt in Santiago der Cuba ein besondere Ort, startete doch hier die Revolution 1953 in meinen Augen mit einer bitteren Niederlage, dem Sturm auf die Moncada-Kaserne. Statt wie geplant, die Soldadeska des Baptistata-Regime zu überraschen und darüber an Waffen zu kommen, ging der Angriff in die Hose, kostete vielen Kämpfern das Leben und noch bevor man die Ziele erreicht hatte, wurde zum Rückzug gerufen. Auch die Fahrt nach Granjita Siboney war ein mitreißendes Erlebnis. Hier sammelte sich der Großteil der Revolutionäre zum Angriff auf die Moncada-Kaserne. Tiefgerührt schrieb ich in das Gästebuch, das Moncada zwar eine Niederlage, aber auch die Sammlung der Bewegung 26. Juli 1953 wurde und dass die Kämpfer trotz allem Terror den Mut fasten, sich neu zu formieren und an den Willen des Volkes nach Freiheit glaubten. Welch eine Verbindung mit dem Volksmassen, welche eine revolutionäre Haltung.

Santa Clara wurde zur Stadt nachträglich zum Stadt von Che Guevara ernannt, aber nicht nur deswegen hat mir diese Stadt gefallen. Ein Momument erinnert an sein Wirken. Es war gerade vor kurzem einen Ausstellung zu Tamara Bunke im Che-Guevara Mausoleums Ende September eröffnet wurden und rührte mich von Herzen. Was für ein Mut, was für eine Leidenschat, selbstlos für die Sache der Befreiung Lateinamerika zu kämpfen. Wenn es nötig ist, mit der Waffe in der Hand.

Die Fahrt an die Schweinebucht gehörte natürlich auch zum Programm und zu sehen, wie das über 150 Verteidiger ihre Leben für die Revolution opferten, war ebenfalls ergreifend. Auf der Fahrt zur Schweinebucht, einem wunderschöne Strand und hellblauem Meer, sah man Denkmäler, die an jeden einzelnen in dem Sumpfgebiet erinnerten. Es dauerte 72 Stunden und die Invasion wurde zerschlagen. Bis heute für mich eine große Freude.

Aber es war nicht diese historischen Erinnerungen, es waren die Gespräche mit dem Kubanerinnen und Kubaner im Alltag, es war die Diskussion mit unserem Reisebegleiter und den verschiedenen Taxi-Fahrern, die ihr Bild von Kuba mir vermittelten. Zwei vn vieren waren als Kämpfer in Ãthopien und Angola. Über 3.000 verloren in dieser Schachten ihre Leben. Sie erzählten von ihrer Aufgabe im Krieg gegen die Angreifer aus Südafrika oder Eritrea, aber trotz des Blutzolls der Kubaner hörte ich Respekt für diese Tat der kubanischen Regierung. „Statt Soldaten schicken wir heute Mediziner,“ sagte die Museumsführerin durch die Moncada-Kaserne lächend. Ob in einer abendlichen Runde in einem CDR ab 22 Uhr, der Führerin durch die Moncada-Kaserne, einer Diskussion auf dem Friedhof in Santagio de Cuba, in einer medizinischen Vorsorge-Einrichtung in Havanna u.a. Orte. Luisa in Trinidat lernten wir ganz zufällig auf ihrem Weg in die Kirche kenne. Statt diese Weg zu folgen, begleitete sie uns und wir hatten eines des ungewöhnlichtes Kuba-Erlebnisse. Der Besuch in ihrer sehr bescheidenden, aber eingerichteten Wohnung, ihre Pläne und Hoffnungen, haben Spuren bei mir hinterlassen.

Die Hitze war eine harte Begleiterscheinung, die klimatisierten Taxis und Hotels eine kleine Alternative, aber bis auf einen unnötigen zweitätigen „All-Inclusiv“ Aufenthalt, konnte man sich darauf einstellen.

Kersten hat ein Tagebuch geschrieben und das im Netz auch auf einem WordPress-Blog unter http://kubabesuchen.wordpress.com veröffentlicht. Eine schöne Erinnerung, die aber den Alltag unserer Reise festgehalten hat und damit mir immer lebendig vor Augen erscheinen kann.

 

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