Ansichten

Holger Artus

Solidarität – und die nächste Versammlung am 13.12.2006

| Keine Kommentare

Am 13. Dezember 2006 kommt es erneut zur vergangenen Woche abgesprochenen Betriebsversammlung. Der Geschäftsführer der BV Deutsche Zeitungsholding, Peter Skulimma, hat seine Kommen zugesagt. Er hat um eine Verschiebung der Versammlung von 11 auf 11:30 Uhr gebeten. Der Betriebsrat wird morgen noch einmal zu der Versammlung einladen.

Erreicht haben uns Solidaritäts-Adressen aus Norwegen und Flensburg. Der Betriebsratsvorsitzende vom Flensburger Tageblatt/s:hz, Wenzel Pleil, schreibt, dass zur Qualitätssicherung die entsprechenden Stellen gehören. „Für einen Traditionstitel wie die MOPO einer ist bedeutet dies schlicht Zukunftsicherung.“ Der Vorsitzende des Europäischen Betriebsrats (head of employee group council in Mecom Europe), Kjetil Haanes, schreibt aus Norwegen, dass er die Sorge hat, dass die Synergie-Strategien von Mecom die Qualität von Zeitungen gefährdet. Überlegungen zu redaktionellen Synergien haben mehr kaufmännische Ursachen denn journalistische. Der Euro-Betriebsrat hat die Beschäftigten vom Mecom Europe über die Situation und Auseinandersetzung in der MOPO (im Web) informier

Mecom Europe ist eine 100 % Gesellschaft von Mecom Group plc. in London. Der Vorsitzende von Mecom Group plc. ist David Montgomery,einer der Investoren (15 %) der BV Deutsche
Zeitungsholding, die zu 100 % die MOPO-Anteile hält. David Montgomery ist auch Vorsitzender des Aufsichtsrats (Board) der BV Deutsche
Zeitungsholding. Peter Skulimma ist Geschäftsführer. Mecom Europe ist im Oktober nach dem Kauf der skandinavischen Mediensparte von Orkla Media (Norwegen) entstanden und ist eines der führenden Zeitungsunternehmen in Norwegen, Dänemark und Polen. In den Niederlanden besitzt Mecom Europe bei Maastricht eine große Abo-Zeitungsgruppe MGL (in Limburg). Die Kollegen aus der Redaktion wünschen uns viel Weisheit. Bei ihnen sollen 63 Stellen, davon 30 in der Redaktion abgebaut werden. Der niederländische MGL-Betriebsrat hat sich gegen diese Absichten ausgesprochen.

Betriebsrat Flensburger Tageblatt/sh:z
Liebe Kolleginnen und Kollegen der Hamburger Morgenpost, mit großem Unmut und Unverständnis verfolgen wir die Abbau-Pläne von Eigentümern und Verlagsleitung der MOPO. Schließlich müsste die Erweiterung der Produktpalette – siehe MOPO- Sonntagszeitung – zu einer exakt gegenteiligen Entwicklung führen. Dies allein schon aus Gründen der Qualitätssicherung. Für einen Traditionstitel wie die MOPO einer ist bedeutet dies schlicht Zukunftssicherung. Mit „billig“ wird mittelfristig nur das Gegenteil erreicht, werden noch mehr Arbeitsplätze gefährdet, wird die ohnehin schon sehr überschaubare Pressevielfalt noch weiter verringert. Mit der Notwendigkeit zur Modernisierung und der sinnvollen Nutzung von Synergien haben viele dieser Pläne offensichtlich nichts zu tun.

W. Pleil
Betriebsratsvorsitzender Flensburger Tageblatt

Norwegen, Sunnmørsposten
Dear friends in Hamburger Morgenpost
As the head of the employee council in Mecom Europe I am worried about the situation in the companies owned by or influenced by Mecom plc.

In Norway, Poland, Holland, Denmark and Germany it is extreme focus on cost cuttings and centralising of functions. We also know that there are ideas of sharing of editorial content and ideas that the editorial staff
shall be more „commersialised“.

I am afraid that the Mecom strategy will reduce the quality of the papers, with the consequence that the papers loose readers, so both the quality and the costs will be reduced even more.

I have informed the main employee’s representatives in Mecom Europe about the situation in Hamburg and the difficult negotiations you face. On behalf of all Mecom Europe employees I wish you good luck with the negotiations and hope you will get strength for the hard fight for a good future both for the companies and the employees.
Best regards from

Kjetil Haanes

  • head of employee group council in Mecom Europe

Schreiben Sie einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.