Mit Sorge verfolgen wir die geplante Schließung des Medienhaus Prinz in Mannheim zum 30. Juni 2001 und protestieren dagegen. Das von euch vorgeschlagene Sanierungskonzept spricht für eure Überzeugung, welchen Stellenwert die Arbeit und die Arbeit im Medienhaus Prinz hat. Als Betriebsrat einer kleinen Hamburger Boulevardzeitung, die sich seit fast zwei Jahrzehnten in einer extrem schwierigen wirtschaftlichen Lage befindet, wissen wir, wie schwer es ist, sich für beides einzusetzen. Gegen rote Zahlen und Managementfehler hilft nur öffentlicher Druck und das Zusammenhalten im Betrieb.
Die Absicht, ein Unternehmen zu schließen, ist für die Unternehmer immer die billigste Lösung. Schnell soll mit Zahlen bewiesen werden, dass es nicht weitergeht. Plötzlich wird eine Transparenz an den Tag gelegt, wie man es seit Jahren nicht kannte. Am Ende sollen sogar die überzeugt werden, die ihre Arbeit verlieren. Last euch in eurem Engagement für die Arbeit nicht irritieren. Wir selber haben erfahren, dass sich Gegenwehr immer lohnt – selbst in vielleicht aussichtslosen Zeiten. Die Ganske-Verlagsgruppe gehört nicht zu den deutschen Medienunternehmen, die am Hungertuch nagen oder gar sich vom Markt zurückziehen wollen.
Mit kollegialem Gruß