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Holger Artus

7. September 2023
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Nicht immer ganz leicht

Die Erinnerung an den 8. September 1943, die in Italien zur Verschleppung der italienischen Soldaten und ihrem Status als „Militärinternierte“ führte, hatte 2023 in Hamburg wieder zu einigen Aktivitäten geführt. Leider stellen sich Zukunftsfragen.

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5. September 2023
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Zwangsarbeitslager für italienische Militärinternierte bei Püst & Gille in Rahlstedt (I)

Ein Zwangsarbeitslager der Gebrüder Püst & Gille in unmittelbarer Nähe des Rahlstedter Bahnhofs („Lager Bahnhof Rahlstedt“) bestand von 1943 bis 1945 der Ahrensburger Straße 12/16. Anfragen Angehöriger italienischer Militärinternierten auf der Suche nach Lebensstationen in Hamburg von September 1943 bis Mai 1945 ihren Großvätern haben neue Informationen zum Lager zu den gefangen gehaltenen Italienern zu Tage gebracht.

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4. September 2023
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Ein vergessenes IMI-Lager in der „Jahnhalle“ (HT 1816) am Hamburger ZOB

Es gibt immer wieder Anfragen von Angehörigen italienische Militärangehörigen, denen zum Zeitpunkt nicht geholfen werden kann, wie in diesem Fall. Ein zufälliger Fund brachte im Einzelfall Klärung wie auch strukturell eine neue Personengruppe unter den IMI ermittelt werden konnte, die nicht in AOK-Listen oder den Arbeitsamtschreiben von 1944 enthalten sind.

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3. September 2023
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Etwas über die verschwiegene NS-Zeit von AUG. PRIEN

Dies ist mach der Entnazifizierungsgeschichte von Alfred Bauer mein zweiter Text zu einem Hamburger Unternehmen, dass einerseits heute seine Rolle in der NS-Zeit maskiert oder nur das selber erzählt, was ihm wohl mehr gefällt, vermute ich. Kurt Grobecker hatte sehr wohl die Periode der NS-Zeit von Aug. Prien aufgeschrieben und das Unternehmen den Abschnitt auch publiziert, aber wesentliche Punkte wie die NSDAP-Mitgliedschaft einzelner Gesellschafter unterschlagen. Mein Blick entstand auf Basis der Entnazifizierungsunterlagen im Staatsarchiv. Eine weitere Erzählung zu einem Hamburger Unternehmen in der NS-Zeit ist in Planung.

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3. September 2023
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Lido Galli, IMI bei AUG. PRIEN

AUG. PRIEN unter weitere Harburger/Wilhelmsburger Bauunternehmen setzten in der NS-Zeit massenhaft italienische Militärinternierte als Zwangsarbeiter ein. In der Erzählung von Kurt Grobecker zum 125 jährigen Jubiläium wird von ihm einen rührselige Geschichte über einen IMI erzählt, der angeblich als Friseur für die Zwangsarbeiter gegen Entgelt arbeiten durfte. Die Dimension des Einsatzes wird verschwiegen. Hier ein Text über einen IMI.

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1. September 2023
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Rausschmiss jüdischer und andersdenkender Beschäftigter (KPD/SPD) bei Strom- und Hafenbau (HPA) 1933

Bis heute gibt es keine Aufarbeitung der NS-Geschichte von Strom- und Hafenbau, obwohl es neben der HHLA und dem GHB eine zentrale Rolle in der staatlichen Hafenpolitik spielte. Im Vorfeld der Erinnerung an die italienischen Militärinternierten anlässlich des 80. Jahrestag des 8. September 1943 (Kapitulation Italiens) habe ich mich in einigen Texten mit der NS-Geschichte von Strom- und Hafenbau auseinandergesetzt. Es waren aber nur einzelnen Themen wie der Rausschmiss jüdischer Arbeiter, von Kommunisten und Sozialdemokraten im April 1933.

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31. August 2023
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IMI von Strom- und Hafenbau lebten im Dessauer Ufer, Lagerhaus

Die 118 italienischen Militärinternierten von Strom- und Hafenbau mussten auf den Baustellen des Unternehmens arbeiten, leben mussten sie im Lagerhaus F am Dessauer Ufer. Die Versorgung der IMI erfolgte vermutlich über eine Werkküche in der Dalmannstraße 1/3, dem Hafenamt, wo am 8. September 2023 die Kundgebung zur Erinnerung an die IMI in Hamburg stattfindet.

1903 baute die heutige HHLA, damals noch Hamburger Freihandel-Lagerhaus-Gesellschaft, drei gleichgroße Lagerhäuser F, G und H im Hamburger Freihafen am Dessauer Ufer.

Staatsarchiv Hamburg, 326-2 I_708

Bis 1943 war hier zum Schluss der Rohtabak von Reemtsma eingelagert. Wegen der Gefahr der Zerstörung des Rohstoffs durch Bombardements der Alliierten wurden die Lager dezentralisiert und auf verschiedenen Regionen Deutschlands verteilt.

Am 29. September 1943 kamen die ersten 3.000 italienischen am Militärinternierten von Sandbostel nach Hamburg. Seit den Ereignissen des 8. September 1943 hatte der sogenannte Reichsstatthaltern und NSDAP-Gauleiter für Hamburg, Karl Kaufmann, den Hamburger Unternehmen 25.000 neue Ersatzarbeitskräfte versprochen, für die auf die schnelle Unterkünfte geschaffen werden mussten. Die drei Lagerhaus F, G und H gehörten über die HHLA der Stadt und wurden geräumt, so dass sie vor allem die Anlaufadresse für die italienischen Militärinternierten wurden. Bis November 1943 wurden hier 6.000 von ihnen untergebracht. Die Wehrmacht bewachte bis August 1944 die Zwangsarbeitslager, begleitete die IMI hin und zurück zu den Arbeitsstellen. Bis zum 31. Oktober 1943 waren bereits über 9.000 Plätze für IMI in Hamburg geschaffen worden.

Tausende IMI wurden vom Dessauer Ufer auf anderen Firmen- oder Gemeinschaftslager verteilt. Die Kapazitäten dafür wurden in Schulen und anderen Unterkünften wie z.B. im Heinrich Bauer Haus im Hamburger Kontorhausviertel ab September 1943 geschaffen.

Im Juni 1944 kamen rund 1.500 jüdische Frauen in Lagerhaus G in ein eilig eingerichtetes Außenlager des KZ Neuengamme im Lagerhaus G, in dem auch die rund 500 der IMI des Gesamthafenbetriebs leben mussten. 1944 wurden fast 1.000 sowjetische Zwangsarbeiter:innen im Lagerhaus H untergebracht wurden. Das KZ Außenlager wurde im Juni 1944 geräumt und die 1.500 jüdischen KZ-Häftlingen auf verschiedene Außenlager des KZ-Neuengamme verlegt. Später waren noch einmal bis zu 2.000 männliche KZ-Häftlinge im Lagerhaus G inhaftiert gewesen und zur Zwangsarbeit eingesetzt worden.

Der Gesamthafenbetrieb (GHB) hatte im Lagerhaus G ein eigenes Zwangsarbeitslager für seine rund 700 italienische Militärinternierte. Es gab eine eigene Essenverplegung des GHB im Lagerhaus G für 714 Essensteilnehmer.

Im Lagerhaus H wurden 1944 rund 800 sowjetische Zwangsarbeiter:innen untergebracht.

Zwischen dem 2. und 23. Oktober 1944 wurden 1.870 italienische Soldaten hierher zur Zwangsarbeit ins Lagerhaus F verlegt. Sie kamen aus den Kriegsgefangenen-Stammlagern aus Sandbostel und Schleswig.

Etwa 1.200 wurden zwischen dem 30. November 1944 und 17. Januar 1945 auf anderen Lage verteilt worden sein. Die meisten italienischen Militärinternierten kamen in die Schule Schanzenstraße 105(277) und die Bramfelder Straße 153 (257) sowie in die Schützenpforte 11 (92). Weitere Orten waren das Lager in der Hovestraße 72 und im Alten Wandrahm 12/14 (Block W) und Moorweinstraße 36, aber auch die Parallelstraße, die Schule Erikastraße, das Überseeheim oder der Sprunggarten. 650 von ihnen bleiben bis zur Befreiung am 3. Mai 1945 in den Lagerhäusern F und G.

Heute bestehen die historischen Gebäude der Lagerhäuser F und H nicht mehr. Das Lagerhaus G ist bis heute in seinem historischen Zustand erhalten.

14. August 2023
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Über Ernst Hamlet, einem (jüdischen) Arbeiter, der 1933 von Strom- und Hafenbau rausgeschmissen wurde

Nach den Unterlagen über die entlassenen Arbeiter bei Strom- und Hafenbau 1933, auf der Basis des rassistischen Gesetz zur angeblichen Wiederherstellung des „Berufsbeamtentums“, hatte ich dort auch gelesen, dass ein Arbeiter mit dem Nachnamen „Hamlet“ entlassen wurde, da sein Vater Jude war. Bei meiner Recherchen konnte ich ihm einen Vornamen geben, den Rest fand ich im Staatsarchiv.

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28. Juli 2023
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80. Jahrestag der Kapitulation Italiens am 8. September 1943

An den 8. September 1943, dem Ausstiegs Italiens aus der Front mit Nazi-Deutschlands, wird auch dieses Jahr in Hamburg mit einer Kundgebung erinnert. Nach der Verkündung des Waffenstillstand der neuen italienischen Regierung mit den Alliierten am 8. September 1943 kam es zur Gefangennahme der italienischen Soldaten durch die deutsche Wehrmacht. Wer NEIN sagte, weiter an der Seite Nazi-Deutschland zu kämpfen, wurde als Zwangsarbeiter verschleppt.

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22. Juli 2023
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Die Planungen zum 19. Juli 2023 waren realistisch

Mit der Erinnerungskundgebung am 19. Juli 2023 zur Deportation vom 15. und 19. Juli 1942 wurden aus planerischer Sicht die diesjährige Aktivität abgeschlossen. Zwei weitere Planungen verlangen meine neue Konzentration, vor allem der 80. Jahrestag des 8. September 1943, der zu den italienischen Militärinternierten als NS-Zwangsarbeitern in Deutschland führte.

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7. Juli 2023
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Neuen Namen von NS-Opfern in der Vereinsstraße 7 gefunden

Diese Info landete in den Briefkästen der Mieter:innen um die Vereinsstraße 7, wo im März 2023 Stolpersteine für die Familie Spitzkopf verlegt wurden. Eine Info über sie hatte ich schon einmal geschrieben, aber Angehörige wollten den Text nicht im Netz haben, da meine Beschreibung der realen Armut der Familie als Verfolger von ihnen als verletzend empfunden wurde. Man sollte nur gutes Schreiben, so das zentrale Argument.

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