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Holger Artus

Eine Info zur Bewerbung der Stolperstein-Verlegung für Italo Carlini

In der „Woche des Gedenken“ in Hamburg-Mitte 2024 hatte ich neun Veranstaltungen zu managen. Bei der Anlage der Planung waren die Zielgruppen und damit auch deren Ansprache bestimmt worden.

Die Hoffnung, dass sich ein Trägerkreis herausbildet, ist sicher der idealste Fall, aber auch der komplizierteste. Die meisten Ansprachen waren virtuell und mit machbaren Aufwand. Der Prozess der Planung bleibt immer der intensivste und kaum zu optimieren. Insofern haben ich mich auch des Instrument der Presse-Info bedient, je unbestimmtbar die Zielgruppe zu adressieren ist. Wenn es läuft, der geringste Aufwand. Aber eben nicht die Regel, da aus deren Sicht sind meine Themen mehr „Nischenthemen“. Insofern denke ich bei den Presse-Infos einfach auch daran, ein Teilthema mitzunehmen, in diesem Fall der Entschädigung der IMI. Auf den Web-Seiten kann ein thematisch guten Eindruck vermittelt, was man zu der Aktivität anbietet. Hier gab es auch noch Absprachen mit anderen Träger die ver.di Hamburg, die ebenfalls an der Kurbel „Vorberichterstattung“ drehten.

Presse-Info

Erster Stolperstein für ersten italienischen Militärinternierten in Hamburg wird am 26. April 2024 verlegt

Am Freitag, den 26. April 2024  wird in Hamburg der erste Stolperstein für einen italienischen Militärinternierten verlegt. Um 14 Uhr verlegen Ingo Hannemann, Geschäftsführer von Hamburg Wasee und David Michelut, italienischer Generalkonsul für Norddeutschland gemeinsam den Stein vor dem Unternehmenssitz am Billhorner Deich 2 in Hamburg-Rothenburgsort.

Italo Carlini wurde 1921  Ferrara/Italien geboren, im September 1943 als italienischer Soldat nach Deutschland verschleppt, wo er als Zwangsarbeiter bei den Hamburger Wasserwerken in Rothenburgsort eingesetzt wurde. Am 20. März 1945 kam vor dem Billhorner Deich 2 ums Leben

Die „Projektgruppe italienische Militärinternierte Hamburg“ engagiert sich seit Jahren um die Erinnerung an die NS-Opfergruppe. Nach der Kapitulation Italiens am 8. September 1943 und einem Waffenstillstand mit den Alliierten, wurden die italienischen Soldaten von der Wehrmacht gefangenen genommen. Wer sich weigerte, weiter an der Seite Deutschlands zu kämpfen, wurde als Zwangsarbeiter vor allem nach Deutschland verschleppt. „Das NS-Regime wollte ihren Status als kriegsgefangene Soldaten nicht anerkennen und machten sie zu Militärinternierten. Damit sollten für sie die Einhalt internationaler Konventionen nicht gelten“, sagt Jan Krüger von der Projektgruppe. 

„Bis heute sind sie wie die anderen NS-Zwangsarbeiter nicht entschädigt worden. Dafür treten wir politisch ein“, so Krüger weiter.

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