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Holger Artus

Eine Begegnung mit Maria Jonas Hochfeld aus Sao Paulo in Hamburg St. Georg und ihre jüdischen Großeltern

Gestern Nachmittag, am 10. August 2022, traf ich mich mit Maria Julie Hochfeld Baker aus Brasilien und Heike Pannwitt aus der Geschichtswerkstatt St. Georg in einem Kaffee in der Langen Reihe. Im Stadtteil erinnern zwei Stolpersteine an Julie und Alfred Hochfeld, die Großeltern von Maria Julie. Sie ist für einige Zeit in Hamburg, um später wieder nach São Paulo zurück zu fliegen.

Wir drei hatten uns alle erstmals am 15. Juli 2022 anlässlich der Erinnerung des 80. Jahrestag der Deportation über die damalige Schule Schanzenstraße auf der Kundgebung kennengelernt. Maria Julie Großeltern, Julie und Alfred Hochfeld wurden am 15. Juli 1942 über das Schanzenviertel nach Theresienstadt/Terezin verschleppt. Sie wurden später in Auschwitz ermordet.

Der Vater von Maria Julie, Hans-Joachim, war Ende 1938 nach Brasilien emigriert. Zur Zeit seiner Emigration lebte der 25 jährige bei Julie und Alfred Hochfeld im Jolassestieg 2 in Winterhude. Während er nach Brasilien flüchtete, zogen Julie und Alfred Hochfeld in die Lange Reihe 108, in den 2. Stock, wo sie bei Kurt Speyer wohnen konnten. Hans-Joachim war bis 1936 Jurastudent, wurde aber sein wegen seiner jüdischen Herkunft nicht mehr zum Examen zugelassen wurde. Ab 1936 arbeitete er bis zu seiner Flucht im Maurerhandwerk.

Mit der Anweisung der Gestapo von März 1942, dass alle jüdischen Menschen in so genannten Judenhäusern wohnen mussten, waren Julie und Alfred Hochfeld gezwungen, in den Kleiner Schäferkamp 32 zu ziehen. Gerade vor kurzem wurde vor dem Haus neue Stolpersteine, für Lina Barth, ihrem Sohn Rudolf und dessen Partnerin Ester, verlegt. Das Haus hat für mich noch eine andere Bedeutung, da hier Kersten wohnte, bis wir in den 1980er Jahren zusammen in eine gemeinsame Wohnung im Viertel zogen. Selber haben wir auch die Finanzierung eines Stolpersteins für Frieda Dannenberg übernommen, der dort seit April 2020 liegt.

Der Vermieter von Julie und Alfred Hochfeld in der Langen Reihe 108, Kurt Speyer, lebte seit 1919 in Hamburg. Er war im März 1941 verhaftet worden und im September 1941 wegen „Verstoßes gegen die Tarnungsverordnung“ (Verschweigen des Zwangsvornamens „Israel“) und angeblicher “Umsatzsteuerhinterziehung” zu 15 Monaten im Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel verurteilt worden. Danach musste er in einer “Judenkolonne” als Packer beim Schuhwarengroßhandel Rasch & Jung in Hamburg Zwangsarbeit verrichten. Er wurde erneut von der Gestapo verhaftet und zusammen mit anderen 50 jüdischen Menschen am 18. März 1943 erst nach Theresienstadt deportiert und dann nach Auschwitz, wo er ermordet wurde.

Diese Deportation vom 18. März 1943 hat für mich insofern eine Bedeutung, da ich nicht nur Maria Julie auf der Kundgebung am 15. Juli 1942 kennengelernt hatte, sondern eine Schülerin der heutige Ganztagsgrundschule, dir mich nach Ruth Geistlich fragte und warum der Name nicht auf Tafel stehe. Ich konnte es klären, dass die im März 1943 deportiert wurde. Es stellte sich auch heraus, dass sie überlebte und heute ganz in unser Nähe wohnt. Demnächst werde ich sie kennen lernen.

Die Stolpersteine vor der Langen Reihe 108 erinnern an die Großeltern von Maria Julie, Alfred und Julie Hochfeld, Kurt Speyer und Isidor Rothfels, der im August 1939 aus seiner hessischen Heimatstadt Bebra nach Hamburg kam und in die Lange Reihe 108 als Untermieter zu Kurt Speyer gezogen waren. Im November 1941 wurde er nach Minsk deportiert. Er überlebte den Holocaust nicht.

Quelle: http://www.jacob-pins.de/?article_id=158

Rund zwei Stunden saßen wir im Kaffee. Maria Julie erzählte über ihren Vater , wo sich er und ihre Mutter kennen lernten. Ich erzählte ihr etwas über den Entstehungsprozess zur Erinnerungstafel-Tafel im Schuleingang der Ganztagsgrundschule Sternschanze in der Altonaer Straße. Heike erzählte über ihre Arbeit in der Geschichtswerkstatt , wir sprachen zu dritt über das Stolperstein Projekt in Hamburg. Maria Julie erzählte über ihre Fahrt nach Höxter, wo Alfred Hochfeld Vater, Josef, ein Handel mit Möbel- und Polsterwaren im Tillyhaus an der Westerbachstraße betrieb. Sie besuchte auch Rotenburg, wo ihre Urgroßmutter als Julie Linz geboren wurde: “Von ihr habe ich meinen Vornamen”, erzählte sie mir.

Kritisch fragte sie mich, ob noch weitere Angehörigen am 15. Juli 2022 dabei waren und welche Kontakte wir zu ihnen hätten. Kurz erzählte ich von Berthie Philipp, die wie ihre Großeltern, am 15. Juli 1942 über die Schule nach Theresienstadt/Terezin verschleppt wurde. Sie überlebte. Ich hätte Kontakt zu ihrer Großnichte, die leider nicht am 15. Juli 2022 kommen konnte, weil sie in London war. Sie klärt gerade geklärt, ob die Stücke von Rudolph Philipp, der Ehemann von Betty Philipp,  in Rostock im kommenden Jahr während der Eröffnung einer Ausstellung in Rostock gespielt werden kann. Still dachte ich dabei an meinen Kontakt zur Hamburger Hochschule für Musik und Theater, die sich für den jüdischen Komponisten nicht interessiert. Ignoranz ist etwas, was ich – wie im Beispiel der HMT Hamburg – nicht leiden kann. Aber, ich werde auch an diesem Thema dranbleiben. Auch erzählte ich, dass die Erinnerungstafel in der Bundesstraße 43 und die Kundgebung am 14. Juli 2022 ebenfalls auf einen Kontakt mit einer Angehörigen zurückging.

Maria Julie sprach sich dafür aus, dass es am Mahnmal am Schuleingang eine fest Möglichkeit gibt, dass man Blumen niederlegen kann. Ich erzählte ihr von meinen Gespräch gestern morgen mit der Schulleitung, was weiteres geplant sei.

Die Zeit verflog, mein englisch lässt zu wünschen übrig, aber ich hoffe, Maria Julie hat das meiste verstanden. Sie zu verstehen, ihre ruhige und klare englische Aussprache, aber vor allem ihre Haltung, waren sehr angenehm. Zum Abschied gab es noch eine herzliche Umarmung. Zusammen gingen wir noch zu den Stolpersteinen ihrer Großeltern und sprachen dabei über alle vier: Julie und Alfred Hochfeld, Kurt Speyer und Isidor Rothfels.

Portugisische Übersetzung/Tradução para o português

Um encontro com Maria Jonas Hochfeld de São Paulo em Hamburgo St. Georg e seus avós judeus.
11 de agosto de 2022 por Holger Artus

Ontem à tarde me encontrei com Maria Julie Hochfeld Baker do Brasil e Heike Pannwitt do St. Georg History Workshop em uma cafeteria em Lange Reihe. No distrito, dois Stolpersteine comemoram Julie e Alfred Hochfeld, avós de Maria Julie. Ela está em Hamburgo por um tempo, para voar de volta para São Paulo mais tarde.

Nós três tínhamos nos encontrado pela primeira vez em 15 de julho de 2022 por ocasião da comemoração do 80º aniversário da deportação através da antiga escola Schanzenstraße no rally. Os avós de Maria Julie, Julie e Alfred Hochfeld foram deportados para Theresienstadt/Terezin através do Schanzenviertel em 15 de julho de 1942. Eles foram assassinados mais tarde em Auschwitz.

O pai de Maria Julie, Hans-Joachim, havia emigrado para o Brasil no final de 1938. Na época de sua emigração, o jovem de 25 anos vivia com Julie e Alfred Hochfeld em Jolassestieg 2, em Winterhude. Enquanto ele fugia para o Brasil, Julie e Alfred Hochfeld se mudaram para Lange Reihe 108, no 2º andar, onde moravam com Kurt Speyer. Hans-Joachim foi um estudante de direito até 1936, mas não foi autorizado a prestar seus exames por causa de sua formação judaica. Desde 1936 ele trabalhou como pedreiro até fugir.

Com a instrução da Gestapo em março de 1942 de que todo o povo judeu tinha que viver nas chamadas casas judaicas, Julie e Alfred Hochfeld foram obrigados a se mudar para Kleiner Schäferkamp 32. Recentemente, um novo Stolpersteine foi colocado em frente à casa, para Lina Barth, seu filho Rudolf e sua parceira Ester. A casa tem outro significado para mim, pois Kersten viveu aqui até que nos mudamos juntos para um apartamento na vizinhança, nos anos 80. Nós mesmos também assumimos o financiamento de uma pedra de tropeço para Frieda Dannenberg, que está lá desde abril de 2020.

O senhorio de Julie e Alfred Hochfeld em Lange Reihe 108, Kurt Speyer, vivia em Hamburgo desde 1919. Ele havia sido preso em março de 1941 e condenado a 15 meses na penitenciária de Hamburgo-Fuhlsbüttel em setembro de 1941 por „violar a portaria de camuflagem“ (ocultando o primeiro nome obrigatório „Israel“) e suposta „evasão fiscal de vendas“. Depois teve que fazer trabalhos forçados em uma „coluna judaica“ como embalador no atacadista de sapatos Rasch & Jung em Hamburgo. Ele foi preso novamente pela Gestapo e deportado junto com outros 50 judeus em 18 de março de 1943, primeiro para Theresienstadt e depois para Auschwitz, onde foi assassinado.

Esta deportação de 18 de março de 1943 tem significado para mim, pois não só conheci Maria Julie no comício de 15 de julho de 1942, mas uma aluna do que é agora a escola primária do dia inteiro me perguntou sobre Ruth Geistlich e por que o nome não estava na placa. Pude esclarecer que ela foi deportada em março de 1943. Aconteceu também que ela sobreviveu e agora vive muito perto de nós. Vou encontrá-la em

O Stolpersteine em frente a Lange Reihe 108 comemora os avós de Maria Julie, Alfred e Julie Hochfeld, Kurt Speyer e Isidor Rothfels, que vieram para Hamburgo de sua cidade natal de Hesse, Bebra, em agosto de 1939 e se mudaram para Lange Reihe 108 como subtenentes com Kurt Speyer. Em novembro de 1941, ele foi deportado para Minsk. Ele não sobreviveu ao Holocausto.

Fonte: http://www.jacob-pins.de/?article_id=158
Ficamos sentados no café por cerca de duas horas. Maria Julie falou de seu pai, onde ele e sua mãe se conheceram. Contei-lhe sobre o processo de criação da placa comemorativa na entrada da escola Sternschanze da escola primária de Altonaer Straße durante todo o dia. Heike me contou sobre seu trabalho na oficina de história e nós três conversamos sobre o projeto Stolperstein em Hamburgo. Maria Julie contou sobre sua viagem a Höxter, onde o pai de Alfred Hochfeld, Josef, dirigia um negócio de móveis e estofados na Tillyhaus em Westerbachstraße. Ela também visitou Rotenburg, onde sua bisavó nasceu Julie Linz: „Ela me deu meu primeiro nome“, ela me disse.

Criticamente, ela me perguntou se outros parentes estavam presentes em 15 de julho de 2022 e que contatos tínhamos com eles. Falei-lhe brevemente de Berthie Philipp, que, como seus avós, foi deportada para Theresienstadt/Terezin através da escola em 15 de julho de 1942. Ela sobreviveu. Eu teria contato com sua neta, que infelizmente não pôde vir em 15 de julho de 2022 porque ela estava em Londres. Ela está atualmente esclarecendo se as peças de Rudolph Philipp, marido de Betty Philipp, podem ser apresentadas em Rostock no próximo ano durante a abertura de uma exposição em Rostock. Em silêncio, pensei no meu contato com a Universidade de Música e Teatro de Hamburgo, que não está interessada no compositor judeu. A ignorância é algo que eu não suporto – como no exemplo de HMT Hamburgo. Mas, também vou me ater a este tema. Também lhes disse que a placa comemorativa na Bundesstraße 43 e o comício de 14 de julho de 2022 foram também o resultado de um contato com um parente.

Maria Julie falou a favor de que houvesse uma opção fixa na entrada da escola para as pessoas deitarem flores. Contei-lhe sobre minha conversa de ontem de manhã com a administração da escola sobre o que mais estava planejado.

O tempo voou, meu inglês deixa muito a desejar, mas espero que Maria Julie tenha entendido a maior parte dele. Compreendê-la, sua pronúncia inglesa calma e clara, mas especialmente sua atitude, foi muito agradável. Dissemos adeus com um abraço caloroso. Juntos fomos até as pedras de tropeço de seus avós e falamos sobre todos eles: Julie e Alfred Hochfeld, Kurt Speyer e Isidor Rothfels.

Traduzido com a versão gratuita do tradutor – www.DeepL.com/Translator

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