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Holger Artus

Mehr Ruhe in die Debatte um den Erinnerungsort Dessauer Ufer bekommen

Am Sonnabend, den 7. Mai 2022 gab es am Nachmittag im Deutschen Hafenmuseum eine sehr gute Podiumsdiskusion zur „Zukunft des Lagerhaus G – Partizipation & Perspektiven“. Es war in meinen Augen eine sehr hochwerte Diskussion, in der jede:r sich verantwortungsbewusst eingebracht oder seine Positionen entwickelt hatte, so dass sie nachvollziehbar waren.

Solche Debatten sind Teil einer Beteiligungskultur, die praktisch denkt und die Möglichkeit schafft, sich einzubringen. Sehr toll, was da an Leistung und Idee von der Initiative Dessauer Ufer seit Wochen zur Herstellung an Öffentlichkeit und Beteiligung geschaffen wurde.

Nach der Podiumsdiskussion wurden das anwesende Publikum beteiligt. Hier habe auch ich das Wort ergriffen. Einmal ging es mir darum, dass die Eigentümerstruktur des Lagerhaus G in unserer Debatte korrigiert und zu einem geänderten Verhalten führen müsse. Die Stiftung sind Angehörige von Opfern aus dem Lagerhaus G. Ihnen „Profit-Interessen“ zu unterstellen halte ich für falsch, für daneben. Das es diese Debatte gibt, kann ich nachvollziehen. Weiter habe ich gesagt, dass ich mir wünschen würde, dass sich die Beziehungen der Akteure, die gleiche Ziele verfolgen, aber unterschiedliche Rollen und Stellungen in dem Prozess haben, sich um ihre Beziehungspflege kümmern, statt diese durch Veröffentlichungen nur weiter zu belasten. Beim dritten Punkte hatte ich mich mit den Akteuren beschäftigt, die hafenwirtschaftlichen Interessen verfolgen und denen es um eine Verwertung (Immobilienwirtschaft auf der einen, Stadtentwicklung auf der anderen) des gesamte Areals geht. Es kam seeehr kurz wurde und ich hatte weniger argumentiert. In meinen Augen ist es vor allem die HPA, die bei Schaffung eines Erinnerungsortes – aus welchen Motiven auch immer – eines der Hauptprobleme sei. Hierbei handelt es sich um eine Beteiligung der Stadt. Insofern ist sie hierüber vor allem in der Verantwortung.

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