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Holger Artus

MOPO-Geschichte 1949-1980 unter der SPD

Bei diesem Rückblick habe ich selber keine beruflichen Bezüge, so dass ich auf das angewiesen war, was andere geschrieben haben oder ich aus Erzählungen mir notiert hatte. Wenn es am Ende eine zeitlicher Überblick geworden ist, so wird gerade an diesem Abschnitt sichtbar, dass diese Form des Überblicks inhaltlich wenig bis nichts aussagt. Es bedarf schon einer Einordnung in die Zeit und deren Kritik, wie sie sich in dem Unternehmen zeigte. So leicht es mir fällt, die SPD zu kritisieren, so fällt es gleichzeitig unsagbar schwer. Es bleibt empörend, das Redakteure wie Andreas Conradi als CvD und Werne Irle, Lokalchef, 1973 wegen ihrer politischen Meinung, die nicht dem Hamburger Innensenator entsprach, gekündigt wurden.

Noch schlimmer bis unverzeihlich ist das Verhalten der SPD und der IG Druck und Papier, in dem sie Gewerkschaftsmitglieder wie den Betriebsrat und Vorsitzender der Vertrauenskörper bei Auer Druck, Karl-Heinz Wittrock, wegen ihrer Meinung aus der Gewerkschaft ausgeschlossen, weil sie eine andere Meinung hatten. Ekelig das Verhalten der Geschäftsführung von Auer, ihm zu kündigen, weil er die Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Betriebsrat belaste.

Schwer aber vor allem, weil die die 1949 erschienene Hamburger Morgenpost in jener Druckzentrale der revolutionären Sozialdemokratie erschien, die für Gegenwehr und Gegenmacht im 19 Jahrhundert stand. Das Auer-Druck 1980 geschlossen wurde, ist bitter für jene, die sie 1875 ins Leben gerufen hatten. Auer Druck, das war sicher eines der bedeutendsten Beiträge zur Öffentlichkeit- und Organisationsarbeit der revolutionären Sozialdemokratie im 19. Jahrhundert und ihre Bedeutung geht weit über ihre damalige Zeit hinaus.

Bei meinen Notizen zur diesem zeitlichen Abschnitt war einmal Karl Christian Führer mit seiner Doktorarbeit „Medienmetropole Hamburg 1930 – 1960“ und die Doktorarbeit von Katharina Wimmer „Zur Geschichte der Hamburger Morgenpost 1949 – 1960“. Die Erzählungen von Walter Wolf, bis 1971 Betriebsratsvorsitzender, von Cornelie Wolgast-Sonntag und Hansjürgen Nordhoff hatte ich in meiner aktiven Beschäftigung aufgeschrieben oder sie haben einen Text für ein Betriebsratsinfo geschrieben. Ein Telefonat mit Weithart Otto, Lokalredakteur und Betriebsratsvorsitzender von 1971 bis 1973, konnte ich nicht mehr für ein Betriebsratsinfo fertig aufschreiben. Aber die Notizen über das Gespräch gibt es natürlich – wie das Skript für ein Betriebsratsinfo. Auch ein Telefonat mit dem MOPO-Chefredakteur (1972-1975), Bodo Grosch, habe ich mitgenommen. Recherchiert habe ich im Staatsarchiv und der Staatsbibliothek. Gescheitert bin ich bei dem Versuch, mit dem damaligen Eigentümer, die SPD und deren Gesellschaften, ins Gespräch zu kommen. Ihr Verhältnis zur MOPO war seit der Einstellungsentscheidung 1979 eines, dass man m.E. als „ignorieren“ bezeichnen dürfte.

Dieser Teil der MOPO-Geschichte (1949 – 1980) war auch am schwersten aufzuschreiben, vor allem aus Arbeitnehmer/innen-Sicht. Sowohl die IG Druck und Papier wie sich die Betriebsräte dieser Zeit haben wenig bis nichts hinterlassen. Es gibt keine Betriebsratsprotokolle, was seit 1987 anders geworden war. Die Akten der IG Druck und Papier im Hamburger Gewerkschaftshaus gibt es nicht mehr. Soweit ich sie während meiner Zeit als Vorsitzender der IG Druck und Hamburg gesehen hatte, waren es einzelne Vorgänge, aber sie haben das Archiv in Bonn nicht erreicht. Es war der Vorgang um die Abwicklung der SPD-MOPO 1979/80. Mit den Betriebsratsvorsitzenden bis in die 1960er Jahre hatte ich Kontakt und war im Austausch.

Da ich den zeitlichen Rückblick gewählt habe, kommen die unterschiedlichen Perioden der Unternehmensentwicklung viel zu kurz.

Hier mein Rückblick 1949 – 1980 als pdf.

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