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Holger Artus

Druck zeigt Wirkung! DuMont sieht Öffentlichkeitsarbeit für schädlich für ihre Verkaufsgespräche an

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Die DuMont Mediengruppe sieht sich jetzt veranlasst, zu der in Hamburg entstandenen Debatte um die Zukunft der Zeitung eine Erklärung abzugeben. Sie sehen die entstandene Öffentlichkeit als schädlich für ihre Verkaufsgespräche an. Mit der Erklärung wird erstmals klar, dass man auch mit Hamburger Marktteilnehmern spricht, da man nach kartellrechtlichen Möglichkeiten sucht, so DuMont. Indirekt ist damit klar, dass man mit der Funke Mediengruppe sprechen dürfte. Axel Springer dürfte es nicht sein, die sollen schon gelacht haben, als DuMont ihnen mit dem Verkauf ihrer regionalen Mediengruppen gekommen war.

Es war es MOPO-Mitgeschäftsführer Froben, der die Einstellung der Zeitung Anfang des Jahres ins Spiel brachte. Die Gespräche mit Funke werden nicht mehr dementiert. Gebe es ein Ergebnis, würde man nicht mehr damit rechnen, dass die Einstellung eine Option sei. Die Belegschaft mischt sich in das Geschäft ein, nach dem der Verkauf des Unternehmens über ein Management-buy-out gescheitert war. Sie hat Angst, dass die Zeitung eingestellt wird. Die Hamburger Öffentlichkeit reflektiert dies vor allem aus der Perspektive des drohenden Verlustes an Medienvielfalt. Die Belegschaft tritt in die Öffentlichkeit, da eine Trennung der Zeitung von ihrer Printausgabe das Gegenteil von Transformation der Zeitung ist. 

Inhaltlich weigert sich DuMont bisher, der Forderung der Belegschaften und Gewerkschaften zu entsprechen, eine Bestandsgarantie zu geben. DuMont erwiderte darauf hin immer wieder, dass alle Optionen möglich sind und das man in der Überprüfung ist.

Zynisch klingt es, dass DuMont davon spricht, dass ihr Beschäftigten schnellstmögliche Klarheit wollen. Hamburg mischt sich ein, was für ein Prozess. Die Kommunikation der DuMont Mediengruppe erweist sich wieder einmal “schwierig” an. Bereits im Februar 2019 war DuMont mit seinen Verkaufsplanungen kalt erwischt worden und schwieg. In Hamburg hat man zu lange geschrieben. Es wäre übrigens ein leichte gewesen, in den Gesprächen mit der Stadt Hamburg bestehende Sorgen aus der Welt zu schaffen. Eine Erklärung gegenüber der Belegschaft ist noch leichter!

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