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Holger Artus

Die Spannung um die Zukunft wächst

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Die Frage der Zukunft der MOPO nimmt im Januar 2020 Fahrt auf. Noch ist nicht klar, mit wem DuMont neben Funke verhandelt. Wir alle sind am recherchieren. Seit Dezember 2019 ist klar, dass DuMont mit verschiedenen Partnern spricht. Das Gerede von der Einstellung als eine Option besagte nur, dass mann sich wieder breiter aufgestellt hatte, da es eine neue Lage gab. Das „aufspießen“ der Äußerung vom MOPO-Mitgeschäftsführer Froben war der Punkt, die Debatte um die Zukunft der Marke zu treiben. Da DuMont so oder so Geschichte war, ging es daneben auch um eine grundsätzliche Positinierung, wo der Platz sein müsste.

Eine weitere Idee war, als Aufhänger im Vorfeld der Betriebsräte-Vollkonferenz der DuMont Interessenvertretungen auf der Basis der Grundlinie von Dezember 2019, in den „Beziehungskonflikt“ zu treten, so dass in der „Bestandsfrage“ die weitere Öffentlichkeitsarbeit in Hamburg organisiert werden kann. Die Gewerkschaften hatten sich diesbezüglich auch in Stellung bringen lassen. Der MOPO-Betriebsrat veröffentlicht im Vorfeld des Januar-Treffens eine Info. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Der Autor bin ich nicht, aber ich finde mich in vielen Punkten wieder.

Der Betriebsrat der Hamburger Morgenpost beschäftigt sich in einer aktuellen Information mit der Lage des Unternehmens in Hamburg. Er sieht den „großen Showdown nahe“ – und damit Gefahren. Der Betriebsrat positioniert sich auch grundsätzlich zu Zukunft der MOPO. Es geht nicht nur darum, was DuMont macht, es geht um die Medienvielfalt in Hamburg. DuMonts Anwesenheit in Hamburg ist schon längst (medienpolitische) Geschichte, jetzt geht es noch um die Reduzierung des Schadens.

Der große Showdown naht: Diese Woche fährt der MOPO-Betriebsrat zur
Vollkonferenz der DuMont-Betriebsräte nach Halle, zu der auch der Vorstand eingeladen ist. Christoph Bauer hat sein Erscheinen zugesagt. Wir werden uns bei dem Treffen mit ihm auf sein im November abgegebenes Versprechen stützen, dass DuMont für jeden Standort nach der besten Lösung sucht. Berlin und Köln sind in trockenen Tüchern.
Was mit Halle passiert, erfahren wir am Mittwoch. Nur die Zukunft der MOPO bleibt weiter offen. Für uns als BR ist die beste Lösung für die MOPO, dass ein Gesellschafter gefunden wird, der ein Interesse am Erhalt der Zeitung und an ihrer Fortführung hat. Ein Gesellschafter, der die digitale Transformation mit Blick auf den Content verfolgt und die
Marke MOPO wieder zu dem macht, was sie mal war: ein Garant für qualitativ hochwertigen Lokaljournalismus. Ein Gesellschafter, der zu den Beschäftigten steht, die hier mit aller Kraft für eine erfolgreiche Entwicklung sorgen. Wir erwarten von dem neuen
Gesellschafter ein Bekenntnis zum Erhalt der Arbeitsplätze bzw. eine soziale Verantwortung beim Übernahmeprozess.

Wir werden Dr. Bauer bei der Diskussion in Halle an seine Worte erinnern und ihn auffordern, sowohl eine Zerschlagung, eine Schließung wie auch eine Insolvenz der MOPO auszuschließen. Denn nichts davon wäre eine gute Lösung für die Morgenpost als älteste Boulevardzeitung der Bundesrepublik.

Für DuMont als Verlag würde jede dieser drei Optionen einen massiven Gesichtsverlust bedeuten. Denn jede von ihnen würde einen Schaden für den deutschen Pressemarkt bedeuten und damit einen Schaden für die Demokratie in diesem Land.

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