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Holger Artus

Sachstand Digital Transformation 14. Januar 2016

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Hier die Betriebsrats-Informationen aus der Periode 2016 bis 2018. Der Sanierungskurs von DuMont mit der “Perspektive Wachstum” 2014 war gescheitert, ab 2016 kommt es wieder zu einem neuen Sanierungsprozess, beginnend in Berlin. Im Sommer 2016 erfolgt die Ausrichtung auch für die MOPO. Heute, im September 2019, zeichnet sich das ganze Desaster im schrittweisen  Verkauf des Zeitungsbereichs von DuMont sichtbar. Die Auseinandersetzung zum den Stellenabbau 2017 führt dazu, dass der gesamten Personalabbau durchkreuzt wird, was die Ziele des Unternehmens betrifft.

Es kommt zu langfristigen Regelungen, die einen Weg darstellen. Wir greifen umfassend in die Lage des Unternehmens mit unserer Vorgehen ein. Am Ende gehen zwei Redakteure, 25 Prozent (um die 19 Köpfe) der Stellen sollten abgebaut werden.

Zeitrahmen des Prozesses von der „digitalen Transformation zum Verkauf.

Im Februar 2016 stellt die Geschäftsleitung und Chefredaktion das Projekt der „agilen Redaktion” vor (19.02.) Ebner Stolz begleitet das neue Projekt. 

Der MOPO-Betriebsrat geht im Juli 2016 von einem umfassenden Sanierungsprogramm in der DuMont Mediengruppe aus, die alle Standorte im Laufe der nächsten beiden Jahre betreffen wird. Der Vorstand, so behauptet der MOPO-Betriebsrat später, habe in dieser Zeit auch entschieden, dass man das Projekt „agile Redaktion” zu einem Sanierungsprojekt erweitert werden soll hat. 

Im Oktober 2016 informiert der MOPO-Betriebsrat über einen 25-prozentiger Personalabbau in der Redaktion.

Der MOPO-Betriebsrat vermutet im Dezember 2016,, dass der Abbau im Zusammenhang mit einem Umzug als „Neufang“ verkaufen werden soll,, obwohl es nur ein Sanierungsprogramm ist. 

Der Betriebsrat informiert darüber (14.03.) dass die MOPO die Mietvertrag für die MOPO zum 30. Juni 2018 kündigen will.

Es kommt zu einem Altersteilzeit-Tarifvertrag, informieren ver.di und der DJV (27.07.). Die Politik-Redaktion soll zum 1. Januar 2018 von Hamburg nach Berlin verlagert werden (13.07.). 

Am 23. August präsentiert die Chefredaktion und Geschäftsleitung ihre „agile Redaktion“. Heraus kommt ein Stellenabbau in der Sport- und Lokalredaktion, im Layout und der Medienproduktion. verdi und der DJV verurteilen den Stellenabbau. 

Es kommt im September 2017 erneut zu einem Warnstreik gegen die Strategie der Chefredaktion und deren Stellenabbau-Planung gegen redaktionelle Interessen. Der Betriebsrat widerspricht den Kündigungen im Lokalen, Layout, Sport und der Medienproduktion. 

Im Dezember 2017 verständigen sich Gewerkschaften, Betriebsrat und Geschäftsleitung verständigen sich auf einen Sozialtarifvertrag, Sozialplan und einen Zusatzvereinbarung, in der es auch um die Umsetzung des Stellenabbaus in der Redaktion vom August 2017 geht.

Dieses Jahr will man den Schritt in die digitale Transformation machen. Print und Online sollen nicht mehr getrennt bearbeitet werden, sondern zusammen geplant werden. Aus Print-Redakteuren werden Multimedia-Redakteure. Es gibt die Schreiber/Reporter und die Bearbeiter/Editoren. Vermutlich noch in diesem Jahr wird es zu einem Umbau in der Redaktion kommen und ein neuer Balken entstehen, ein so genannter Newsdesk. Hier ist dann die Steuerzentrale zur Bestückung der verschiedenen Medienplattformen, den so genannten Kanälen.

Was passiert als nächster Schritt?

Zum Februar oder März 2016 will man mit der Umstellung voraussichtlich starten. Ende Januar 2016 finden Schulungen für alle schreibenden Redakteure statt, in dem es um das journalistische Handwerk geht, nicht um die Technik. Es gibt später noch Schulungen für die Verantwortlichen am NewsDesk und eine Schulungsplanung zu Social Media. Eher im März 2016 gibt es für die bisherige Printredakteure eine Schulung auf dem technischen System, Core Media. Strittig ist noch, ob auch das Sekretariat eine Schulung erhält. Der Betriebsrat ist aus diversen Gründen dafür, die Chefredaktion nicht. 

Wie soll der künftige Workflow aussehen?

Die Chefredaktion hält sich äußert bedeckt in den Gesprächen mit dem Betriebsrat. Informationen sind für sie keine Bringpflicht wie es das Gesetz vorzieht. Was zum Workflow bisher gesagt wurde ist, dass man statt um 7 Uhr um 6 Uhr beginnt, dass drei Redakteure bis 8 Uhr im Hause sind und es um 8 Uhr die erste Art “Themen-konferenz” geben soll.  Danach bleibt es bei den bisherigen Konferenzen.  Unsere Onliner starten heute bereits früh um 7 Uhr. Künftig werden in diese Zeitplanung die Lokalredakteure berücksichtigt mit dem Arbeitsbeginn im 6 Uhr berücksichtigt. Politik soll sich in erster Linie um die Print Synergie-Seiten zur Politik kümmern. Um 18:30/18:45 gibt es eine weitere. Der Spätdienst soll räumlich nicht mehr getrennt sein, sondern zusammen einem Tisch sitzen. 

Was ändert sich noch?

Die Bezeichnung Ressortleiter sollen verschwinden, aus ihnen wir XY, Die Verantwortung für die Veröffentlichung auf mopo.de liegt bei XY. Hierfür sind zwei Personen vorgesehen. Henning Langer als unser Digitalchef wird der Dienstvorgesetzte von Video-Editorin, Social Media, Data-Analyst und Web-Master werden. Eine Art Online-Verkäufer soll an den NewsDesk sitzen, was wir ablehnen. Die Themenplanung soll künftig über Desk Net erfolgen, eine webbasierte Anwendung.  Die bisherige Themenvorschläge/-planung würde würde über einem Server organisiert werden.

Was ist mit der Arbeitszeit und Schichtplanung?

Die bisherigen Ressortweise Planung soll abgeschafft werden und über die Chefredaktion für die gesamte Redaktion geplant werden.  Eine neue Schichtplanung gibt es noch nicht, aber die bisherige Ansage ist, dass man die Ressortgrenzen abschaffen will und wenn es in einem Ressort Problem gibt, weil nicht entsprechend besetzt, wird man sie aus den anderen Ressorts “gewinnen”. Leider hat die Geschäftsleitung bisher auf unsere Terminbitten wegen einer Verhandlung über eine Betriebsvereinbarung “Arbeitszeit/Schichtplanung” nicht reagiert. 

Wie wird künftig produziert?

Ungeklärt ist, worüber die Texte für die verschiedenen Medienplattformen erstellt werden. Da die Zeitung der Geldbringer ist, erscheint es uns sinnvoll, über die Themenplanung in Desk Net ein Art Zuweisung zu Produktionssystem NGen und Core Media zu organisieren.  NGen hat neu keine sauber gelöste Schnittstelle in das Online-Produktionssystem Core Media. Es gibt nicht die Software, wo alle Texte einlaufen und dann mit einem Wisch in den jeweiligen Medienkanal eingestellt werden. Es gibt sogar die Diskussion, ob die Texte nicht auf Word geschrieben werden! Ungelöst ist bisher unsere Bedingung, dass vernünftige Arbeitswerkzeuge, sprich funktionieren und schnelle PC haben. Unsere Onliner heute müssen sich mit einem unbefriedigenden Stand in der Technik auseinandersetzen.  Auch gibt es nicht ausreichend Lizenzen für alle Redakteure der MOPO, also alle. Die vorhandenen 21 werden aber erst einmal reichen und eine Erhöhung ihrer Anzahl kostet nur Geld. Praktisch ist es von Seiten des Software-Anbieters kein Problem, er verdient gut daran.

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