Die Diskussion, ob man als internationale Gewerkschaft der Druckindustrie mit dem Arbeitgeber ins Bett geht, ist in ver.di nicht ernsthaft geführt worden. Es gibt viele Argumente gegen ein solches Vorgehen, dass von einer gemeinsamen Interessenlage bei den Kapazitäten ausgeht. Jetzt darf man es von den Arbeitgebern erfahren, dass es ein gemeinsames Projekt von UNI-EG und Intergraf zusammen mit der EU-Kommission gibt. Der „Europadruck Blog“ schreibt, dass auf Initiative des deutschen Arbeitgeberverband bvdm ein solches Projekt eingerichtet worden ist. Schön, das einen die eigene Gewerkschaft nicht informiert, das wird sicher nachgeholt. Das materielle Problem: Den Gewerkschaftsmitglieder wird versprochen, dass man einen Beitrag zum Abbau von – an dieser Stelle fängt das Problem schon an – zur Vernichtung von Kapazitäten im Tiefdruck und Rollenoffset auf europäischer Ebene leisten will, damit es danach wieder besser wird. Genau das ist vollständiger Blödsinn. rein ökonomisch geht es nicht auf. In ver.di reden Vertreter davon, dass der Abbau im Moment blutig erfolgt, man will genau das Gegenteil: einen unblutigen Abbau, für – hier kommt das nächste Problem – für die Rentabilität der Unternehmer. Es ist bezeichnend, dass ver.di über die Vereinbarung mit Intergraf und UNI-EG nicht informiert. Das kann sich nur daraus erklären, dass man überall in der Abwehrschlacht blutiger Kämpfe ist.
Wenn man mit dem Arbeitgeber ins Bett geht – auch in der Druckindustrie – kommt nur Mist raus
12. Februar 2010 | Keine Kommentare