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Holger Artus

Schwarzenbeker Buchdruckerei Bude: Erhebliche Probleme, die MOPO zum 1. Januar 2004 zu drucken!

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Noch bevor es vertrauliche Gespräche mit den MOPO-Gesellschaftern zum Erwerb der Schwarzenbeker-Druckerei Bude gab, haben wir uns öffentlich gegenüber unserer Belegschaft positioniert, dass wir für Schritte zur Sicherung der Druckerei sind. Zum einen sollte die MOPO durchgängig 4c werden, dafür hatte Bude sich mit einer neuen Maschine ausgestattet. Im ständigen Austausch mit dem Betriebsrat der Schwarzenbeker Druckerei haben wir unsere praktische Solidarität bekundet und waren über den Austausch eines Erwerbs durch die MOPO.

Die Druckerei Bude in Schwarzenbek soll am dem 1. Januar 2004 die MOPO drucken. Mit dem neuen Druckvertrag kann die MOPO künftig umfassend Farbseiten anbieten. Doch die Druckerei in Schwarzenbek befindet sich in einer finanzielle Krise, dessen Ende offen ist. Dem Vernehmen droht für die beiden Unternehmen Markt-Verlag und die Schwarzenbeker Buchdruckerei die Insolvenz. MOPO Betriebsrat hat sich für eine Rettungsaktion ausgesprochen. Die durchgängige 4c-Fähigkeit muss genutzt werden und der Druckstandort Schwarzenbek erhalten bleiben.

Der MOPO Betriebsrat spricht sich angesicht der finanziellen Probleme der Druckerei Bude dafür aus, das die Geschäftsleitung alles unternimmt, um den Druckstandort in Schwarzenbek zu sichern. Die verbesserte 4c-Möglichkeit sowie die ausgehandelten preislichen Rahmenbedingungen sollten genutzt werden, um im Hamburger Zeitungswettbewerb ein gutes und ansprechendes Produkt anzubieten. Wir haben, trotz aller Schönwettermeldungen, nach wie vor Probleme in der Auflage. Es sind die Inhalte und der gesamte Auftritt der MOPO, die am Käufer- und Lesermarkt überzeugen muss. Dies liegt in der Verantwortung der Redaktion. Der Druck der MOPO und die Druckkosten könne bei dem engen Spielrahmen, den die MOPO hat eine wichtige Rolle einnehmen. Wir übersehen auch nicht, dass bei einer Insolvenz insgesamt 150 Arbeitsplätze davon betroffen sind.

Seit Monate nur Abschlagszahlungen

Seit Monaten erhalten die Beschäftigten in der Druckerei nicht rechtzeitig ihre Löhne, es gibt Abschlagszahlungen. Anfang des Jahres hatte der Betriebsrat in Schwarzenbek angesichts der finanziellen Probleme vorgeschlagen, dass man Kurzarbeit beim Arbeitsamt beantragt. D.h. die Arbeitszeitsleistung reduziert wird und im einen Teil über – wenn die Voraussetzungen stimmen – über die Unterstützung des Arbeitsamtes in Form von Kurzarbeitergeld erfolgen kann. Dies wurde vom Betriebsleiter abgelehnt. Dem Vernehmen nach Bestand die Sorge, dass es sich rum spricht, wie es um die Druckerei steht. Doch dass ist seit Monaten kein Geheimnis – in der Branche spricht man darüber!

Bude war fast zwei Jahrzehnet Druckort der MOPO

Die Ursachen für die Krise bei Bude können wir nicht beurteilen, die faktische Situation ist aber Ernst und wie uns ist auch der MOPO-Geschäftlsleitung der Druckauftrag nicht egal. Es gab und gibt vielfältige Anstrengungen diese Chance zu sichern, ohne dabei das Risiko zu übersehen. Es ist ein eigenständige Unternehmen und hat mit der MOPO nur einen künftigen Druckauftrag. Bis zum Kauf der MOPO durch Frank Otto und Hans Barlach wurde die MOPO hier bereits seit Beginn der 80iger Jahre gedruckt, Eine gewachsene Beziehung unter Geschäftspartner ist entstanden. Hätte sich Bude 1999 anders in den Gesprächen mit den neuen Gesellschafter verhalten, so würde der Druckauftrag möglicherweise noch heute bei Bude. G+J wollte – vor dem Verkauf 1999 – das Format der MOPO ändern, eine Angleichung an den Berliner KURIER vornehmen und dabei eine neue Druckerei in Rendsburg wählen. Mit dem Verkauf änderte sich diese Bedingung, so dass der Übergang zur Beig – zur SHZ-Verlagsgruppe gehörend, die auch besagte Druckerei in Rensburg besitzt – nicht zwingend gegeben war. Seit dem Frühjahr 2002 hatte es ernsthafte Verhandlungen u.a. auch mit Bude über die 4c-Möglichkeit gegeben. Um die MOPO durchgängig in 4c zu drucken, hatte Bude das preislich günstige Angebot gegenüber Saase und Beig gemacht. Um diese Leistung zu erbringen, entschied sch Bude, neue Druckmaschine zu besorgen. Im Moment steht dafür das Fundament, nicht aber die Maschine. Würde sie aufgebaut werden, dürften sich die finanziellen Probleme noch weiter verschärfen.

Alternativen?

Bude druckt heute u.a. verschiedene Anzeigenblätter und andere Fremdaufträge. So auch das zum Unternehmen gehörden Anzeigenblatt „Der Markt“. Die Voraussetzungen, die MOPO zu drucken – wenn auch nicht gleich zu Beginn des Januars 2004 – sind mit den vorhandenen Maschinen gegeben. Die Perspektive für Bude kann darin bestehen, die vorhandene Krise zu lösen und die Voraussetzungen für die neue Druckmaschine zu schaffen. Diese Versuch, bis zum Druckauftrag der MOPO zu überwintern, muss vom Managament und den Partner genutzt werden, um Bude wieder auf vernünftige Füsse zustellen.

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