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Holger Artus

123 Namen von italienischen Militärinternierten aus der Lager an der (Max-Brauer-)Allee

Nach den jüngsten Recherchen waren insgesamt rund 250 italienischen Militärinternierten (IMI) im Zwangsarbeitslager auf dem Sportplatz an der (heutigen Max-Brauer-)Allee. 123 Namen konnten rekonstruiert werden.

Die meisten der IMI kamen im Oktober 1944 aus dem Stalag bei Schleswig an der Schlei ins Lager nach Hamburg, aber auch noch im November und Dezember 1944. Die deutsche Wehrmacht stellte eine Lagerleitung für die Jugendherberge ab, die die IMI bewachte. Sie waren eine Zeit dort und wurden dann in Lager zur weiteren Trümmerbeseitigung verlegt. Andere kamen noch im Januar und Februar 1945 in Rüstungsbetriebe wie Menck & Hambrock in deren Firmenlager in Altona oder in den Hafen.

Im Zwangsarbeitslager auf dem Sportplatz an der Allee in Hamburg-Altona hielten sich nach Angaben des Lagerverantwortlichen der Wehrmacht auf einer Meldekartei rund 250 italienische Militärinternierte auf. Nach 80 Jahren ist eine komplette Rekonstruktion alle Namen nicht möglich. Noch Mitte April 1945 wurden 100 IMI noch einmal in das Lager neu verlegt. Dabei wurde vermerkt, dass es keine „Anmeldung“ gab, so dass diese Namen nicht zu finden sind.

Da es sich um ein Gemeinschaftslager auf dem Sportplatz an der Allee handelte, wird es personelle Bewegung gegeben haben. 

Da fast alle IMI aus dem Lager Ende 1944 für die Aufräumämter (heute Stadtreinigung) der Kreise (heute Bezirke) der Stadt Hamburg zur Arbeit gezwungen wurden, veränderten sich auch deren Einsatzorte ständig. So kamen die meisten im Oktober und November 1944 aus den beiden Lagern in der Schilleroper und Moortwiete. Ende 1944 veränderte sich der Arbeitseinsatz, da die IMI aus dem Lager auf dem Sportplatz jetzt vermehrt noch einmal in Rüstungsunternehmen wie Menck & Hambrock in der Großen Brunnenstraße 78 eingesetzt wurden. Hier war ein Zwangsarbeitslager mit über 400 Menschen auf dem Firmengelände. Mit dem Beginn der Weltkrieges wurden keine Bagger mehr produziert, sondern nur noch Rüstungsgüter.

Insgesamt konnten 123 Namen italienischer Militärinternierter namentlich rekonstruiert werden. Hier der Link zu der Namensübersicht.

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