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Holger Artus

Eröffnung der virtuellen Kundgebung am 13. Februar 2021

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Die Geschichte mit der Verlegung der Stolperschwelle vor der Burchardstraße im Hamburger Kontorhausviertel ist im wesentlichen erledigt. Jetzt kann man noch gespannt auf die Ausarbeitung des Historikers zur Geschichte der Bauer Media Group in der NS-Zeit. Nach den jüngsten Erklärungen gibt es hier einen ernsthaften Schritt. Es gibt einen Auftrag, das in einem ersten Schritt die Quellen erfassen werden. Dann soll wohl in einem zweiten Schritt es zu einer Bewertung kommen. Seit Januar 2020 gab es die Erklärung der Bauer Media Group, dass man die Ergebnisse öffentlich machen will.

Zu Beginn der virtuellen Kundgebung am 13. Februar 2021 sollte noch einmal der Rahmen für die Aktivität im Kontorhausviertel aufgezeigt werden. Die Verlegung der Stolperschwelle ist sicher das besondere Ereignis dieser Aktivität, aber es ging (und geht) um die Spurensuche in der NS-Geschichte des Viertels der Kaufleute in der Altstadt. Bewusst hatten wir mit unserer Aktivität am 27. Januar 2020 mit einer öffentlichen Kundgebung begonnen, um an den 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz 1945 vor dem Meßberghof zu erinnern. Hier ist das Denkmal/Mahnmal an die NS-Opfer, die auch millionenhaft durch Zyklon B ermordet wurden. Der Firmensitz von Tesch&Stabenow im Gebäude, den Verkäufern von Zyklon B, war hier.

Wir sind eine Initiative von einigen Personen, die unter den Namen „Kein Vergessen im Kontorhausviertel“ sich entschieden haben, die Spurensuche anzugehen. Daran werden wir festhalten. Der Ausriß der Unternehmensgeschichte von Tramm & Hinners im Chilehaus, Pumpen 6, aus der NS-Zeit ist ein Ergebnis. Vor 1933 verkaufte es Waffen an die Nazis, nach 1933 wollte sie den SA und der SS weiterhin Waffen verkaufen.

Die Recherche zum Zwangsarbeitslager im damaligen Heinrich-Bauer-Haus brachte zu einem Teil die Namen der Unternehmen hervor, die italienische Militärinternierte einsetzte. So C&A, die welche einsetzten. Erst 2015/2016 informierte das Unternehmen über ihre NS-Geschichte und die Geschichte des Unternehmens in der NS-Zeit. Die Bitte, sich an der Finanzierung der Stolperschwelle zu beteiligen, lehnte es aber ab, da es nicht in ihre derzeitige Planung gehörte. Ihr NS-Geschichte hätten sie ja öffentlich gemacht. Anders die Hamburger Wasserwerke, die sich gerne daran beteiligten. Auch die Bauer Media Group hat sich daran beteiligt. Es waren Unternehmen, Beschäftigte der Bauer Media Group oder ehemalige oder Einzelpersonen. Dafür möchten wir uns als Initiative bedanken.

Im Sommer wird es zu einer Stolperstein-Verlegung für Martha und Ewald Markowitz kommen. Auch wird es noch weitere Geschichten zu Unternehmen im Kontorhausviertel und ihrer Rolle in der NS-Zeit geben, die bisher nicht bekannt war.

Am 13. Februar 2021 ging es aber erst einmal um die Stolperschwellen-Verlegung vor der Burchardstraße 11. Das Thema der italienischen Militärinternierten als Generalthema wird in Hamburg unabhängig von der Verlegung im Fokus bleiben. Für den Herbst sind mögliche Aktivitäten in Hamburg im Gespräch.

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