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Holger Artus

Der Stolperstein vor dem Haus erinnert die Nazi-Opfer – Der 9. November 1938 fordert Haltung

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In Deutschland ist die rechte Gefahr wieder im Alltag angekommen: In Halle versuchte am 9. Oktober 2019 ein Nazi, die dortige Synagoge zu stürmen und beabsichtigte offenbar, ein Massaker anzurichten. Sein Ziel konnte er nicht umsetzen, dafür erschoss er zwei Menschen in der Nähe der Synagoge. Laut Medien sprach er vom Hass auf Juden.

Im Sommer diesen Jahres verurteilte das Gericht Beate Zschäpe zu lebenslanger Haft. Die NSU hatte zehn Menschen, fast alle waren türkische Migranten, willkürlich ermordet. Die AfD in Hamburg rief im vergangenen Schüler/innen auf, Lehrer/innen auf ihrer Online-Plattform zu „melden“, wenn sich Lehrkräfte oder andere Beschäftigte an Schulen ihrer Meinung nach „nicht neutral“ verhalten – also nicht die Meinung der AfD vertreten. Das eigentliche Ziel ist es, Plattformen zu schaffen, auf denen Menschen denunziert und Lehrer eingeschüchtert werden sollen. Im September diesen Jahres wurde – ganz in unserer Nähe – der Stolperstein für Renata Drehemel in der Gärtnerstraße 117 mutwillig zerstört.

In der unmittelbaren Nähe Ihrer Wohnung befinden sich im Fußweg vor der Straßennamen Stolpersteine, die an

Theophile Blanari, Jacob Blanari

erinnern. Die Stolpersteine zeigen die Namen von Opfern der Nazis von 1933 – 1945 in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. In den Straßenzügen links und rechts der Weidenallee sind es über 100. Wesentlich mehr Opfer-Namen sind heute bekannt.

Als Nachbarschaftsinfo-Initiative wollen wir einen kleinen Beitrag an Aufklärung leisten und Haltung zeigen. Am 9. November 1938 zerstörten die Nazis jüdische Glaubensein- richtungen, zerschlugen deren Geschäfte und verhafteten Hunderte jüdischer Menschen. Mit diesen Pogromen begann die Vernichtung der jüdischen Einwohner/innen – gerade auch in Eimsbüttel.

Wir wollen am Sonnabend, den 9. November 2019 um 16:40 Uhr vor den Stolpersteinen in der Weidenallee 10 eine Kerze aufstellen und Sie einladen, mit uns an die Menschen direkt am Stolperstein zu erinnern. Dies soll vor allen 30 Häusern bei uns im Viertel erfolgen. Erinnern wir uns ihrer!

Wir möchten Sie auch zu einer kleinen Kundgebung am Sonnabend, den 9. November 2019 um 18:30 Uhr auf Höhe Kleiner Schäferkamp 48einladen, um an die Opfer zu erinnern, aber auch, um damit zu zeigen, dass Antisemitismus in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Wir wollen aber auch unsere Haltung gegen Rassismus und rechte Hetze bekunden.

Wir würden uns freuen, wenn Sie sich an unseren beiden Aktionen beteiligen würden.

Hier das Info als pdf

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