Am 27. Juni 2019 erscheint plan7 zum letzten Mal. Am 16. November 2019 hätte die Donnerstagsbeilage der MOPO ihr 20-jähriges Jubiläum. Heute bringt plan7 wöchentlich Kritiken zu neuen Filmen und bietet einen Überblick über alle Filme in allen Hamburger Kinos (Kinoplaner). Der umfangreiche Terminkalender zeigt, was alles in Hamburg geboten wird. Konzert- und Bühnentipps mit Hintergrund-Infos gibt es auf Extra-Seiten, Veranstaltungen für Kinder haben eine Seite, auf der letzten Seite gibt es Buch- und DVD-Kritiken und alle Literaturtermine.
DuMont: plan7 ist noch lange nicht erwachsen
Im August 2016 wurde zu Beginn des Reeperbahnfestivals mit einem Jubiläums-Frühstück 15 Jahre plan7 gefeiert. DuMont schrieb: “Noch lange nicht erwachsen”.
Das „Extrablatt“ erschien erstmals am 16. November 1986 als Veranstaltungsmagazin der Mopo. Es war der Versuch, ein Angebot ähnlich der damals als Wochenzeitung erscheinenden „Hamburger Rundschau“ zu bieten. Uschi Kempf hatte vom legendären MOPO-Chefredakteur Ernst Fischer – die Auflage stieg unter ihm – den Auftrag bekommen, ein neues Produkt zu entwickeln. „Er fragte mich, ob ich eine Veranstaltungsbeilage konzipieren könnte, sechs Wochen Zeit müssen reichen. Wir wollten alles was in HH stattfindet, bündeln, auch die Kinobesprechungen.“ Zusammen mit Harald Breuer entwickelte sie die Beilage. Das Konzept ging auf, der Donnerstag wurde ein auflagenstarker Tag, nach dem Freitag mit der TV-Beilage und dem Montag mit der Bundesliga-Berichterstattung. Das ist bis heute so, auch wenn die Größenordnungen nicht mehr zehntausend sind.
Aus dem „Extrablatt“ wird „plan7“
Seitdem wurde das „Extrablatt“ von einer Redakteur/in, einem Layouter und einer Redaktionsassistentin für die Erstellung der Termine wöchentlich produziert. Uschi Kempf folgten Rainer Unruh (heute bei TV Spielfilm). Am 26. Oktober 2000 erschien dann die erste Ausgabe von plan7. Die verantwortlichen Redakteurinnen waren Susanne Langner und Britta Hamann; nach Britta kam Nadine Rinke. Dann übernahm Ute Gebauer die redaktionelle Verantwortung, später kam Ralf Weule dazu. Immer mit Unterstützung unserer freien Mitarbeiter aus dem Kulturbereich. Die Termine wurden jahrelang im Haus eingepflegt, erst von Birgit Burfeind, dann von Lucia Ortmann. Später erfolgte die Belieferung durch die Szene Hamburg.
Unter den neuen Eigentümer Frank Otto/Hans Barlach (1999-2003) wurde wiederum eine Wende in der Mopo eingeleitet. Es sollte mehr Hamburg geben, eine jüngere Zielgruppe angesprochen und Haltung eingenommen werden. Frank Otto war Musikliebhaber und hat(te) mehrere Rundfunksender. Hans Barlach gehörte die völlig am Boden liegende Hamburger Rundschau, die Josef Depenbrock als Geschäftsführer verantwortete. Sie führten MOPOP ein und suchten nach einer jüngeren Zielgruppe. Die Jahre unter Frank Otto waren die erfolgreichsten in der Unternehmensgeschichte. Als Hans Barlach 2006 die Mopo an VSS/Mecom verkaufte, erzielte er einen Erlös von über 24 Mio. Euro.
Unter DuMont ging es seit 2008 weniger um den Inhalt und das Angebot für die Leser/innen von plan7 als um die Reduzierung der Seiten. Der Betriebsrat hat die Absichten wiederholt zum Thema gemacht und die mangelnde digitale Transformation kritisiert. 2012 z.B. wollte man den Veranstaltungskalender streichen und die Termine stattdessen ausschließlich im Web anbieten. Das funktionierte nicht. Der damals DuMont-eigene Anbieter, popula, war nicht nur schlecht, vor allem hagelte es Leser-Proteste, so dass der Veranstaltungskalender im plan7-Heft schon eine Woche später wieder gedruckt wurde.
Leider haben die Verantwortlichen im Haus die Möglichkeiten, die sich durch eine angemessene Verlagerung der Inhalte der plan7-Print-Ausgabe ins Digitale hätten ergeben können, nicht genutzt.