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Holger Artus

Um was geht es bei den Tarifverhandlungen am 26. März 2014 in Berlin?

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Bei den Redakteuren/innen an Tageszeitungen findet am 26. März 2014 die neunte Verhandlungsrunde statt. Die Gewerkschaften fordern Lohnerhöhungen, die Verleger sagen: Was wir an mehr Gehalt zahlen wollen, muss über den Manteltarifvertrag refinanziert werden. Zur siebten Verhandlungsrunde haben sie einen 47-Seiten Vorschlag zur umfassenden Veränderung des Manteltarifvertrags vorgelegt. Hier finden sich so nette Sachen wie die Verrechnung von Urlaubstagen mit Krankheit. Sicher nur als Aufreger gedacht, aber die Verleger wollen an die Anzahl der Urlaubstage, die Jahresleistung und das Urlaubsgeld.

Tarifverträge in der Nachwirkung

Heute sind greifen der Gehaltstarifs- und Manteltarifvertrag nur noch in der Nachwirkung. Wer in der Gewerkschaft ist, hat diesen Rechtsanspruch sicher, ohne sieht es kritischer aus. Aber: Die Nachwirkung heißt, dass der heute Stand gilt, eine Gehalts-erhöhung wird es nicht geben. Bleiben wird bei den Gewerkschaftsmitgliedern der Anspruch auf die Berufsjahressprünge.

1.000 Redakteure an Warnstreiks bisher beteiligt

Bisher haben über 1.000 Kolleginnen und Kollegen aus den bundesdeutschen Redaktionen an Warnstreik teilgenommen, zu denen ver.di und der DJV gemeinsam aufgerufen haben. U.a. haben auch Redakteure vom zur MDS-Gruppe gehörenden Kölner Stadt Anzeiger, Express und der Kölnischen Rundschau (Heinen Verlag) gestreikt. Wenn es keinen Druck auf die Arbeitgeber gibt, besteht die Gefahr, dass die Verhandlungen – will man auch künftig einen wirksamen Tarifvertrag für alle haben – zu grundlegenden Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen führen werden. Ohne Gegendruck wird es eng werden bei den Tarifverhandlungen.

Über die Verhandlungen am 8. März

Bewegung auf der Arbeitgeberseite soll es nach Darstellung von ver.di und dem DJV in der achten Verhandlungsrunde am 8. März 2014 gegeben. Die Verlegervertreter beharren nach wie vor auf Kürzungen, zum Beispiel der Absenkung der Jahresleistung und des Urlaubsgeldes von 175 auf 150 Prozent und Einschnitten bei den Urlaubstagen. Selbst wenn ein solcher Einschnitt dadurch scheinbar kompensiert würde, dass auf das nach wie vor magere Angebot von einem Jahr ohne Gehaltserhöhung und einem zweiten Laufzeitjahr mit nur 1,4 Prozent mehr Geld noch was drauf gelegt wird: „Es liefe am Ende nicht nur auf ein Nullsummenspiel, sondern ein echtes Minusgeschäft hinaus. Das lehnen die streikenden Kolleginnen und Kollegen ab“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende von ver.di und Verhandlungsführer Frank Werneke.

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